Für einen „doppelten Sicherheitsgurt" nach der Schengen-Erweiterung spricht sich Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll aus: „In jedem Fall wird es auch nach der Verlegung der Schengen-Grenze Kontrollen im niederösterreichischen Grenzraum geben, wobei auch Schleierfahndungen vorgesehen sind", betonte Pröll heute, 20. Dezember, beim Besuch des niederösterreichischen Grenzüberganges Drasenhofen. Damit werde auch den Sicherheitsbedenken der Bevölkerung Rechnung getragen.
Für Pröll übernehmen die neuen EU-Mitgliedsstaaten mit der Sicherung der neuen Schengen-Außengrenze „eine wichtige und schwierige Aufgabe". Niederösterreich habe hier großes Vertrauen in die Arbeit der neuen EU-Nachbarn. Auch langjährige Erfahrung und die Verlängerung des Assistenzeinsatzes des Bundesheeres sowie die notwendigen Einsätze der Polizei im Hinterland seien Erfordernisse einer umfassenden Sicherheitspolitik. „Hier muss Niederösterreich und seine Bevölkerung einfach an erster Stelle stehen", betonte Pröll.
Mit dem morgigen Eintritt der neuen EU-Mitgliedsländer in den Schengen-Raum werde die Teilung Europas endgültig überwunden. Davon zeigte sich Vizekanzler Mag. Wilhelm Molterer überzeugt. Gleichzeitig müssten die neuen EU-Länder jene Sicherheitsstandards erfüllen, die internationale Norm sind. Die Schengen-Philosophie solle ein Mehr an Sicherheit für die Bürger bringen.
Österreichs Polizei sei auf die Erweiterung des Schengen-Raumes bestens vorbereitet, meinte Innenminister Günther Platter. Eine Vielzahl von Maßnahmen würde die unmittelbaren Grenzkontrollen ersetzen. So werde beispielsweise mit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Sicherheitskräfte gewährleistet, dass alle mehr Freiheit genießen können und zusätzlich bessere Chancen bestehen, die internationale Kriminalität wirkungsvoll zu bekämpfen.
Das Reisen wird einfacher: Ab heute Mitternacht entfallen die Grenzkontrollen zwischen Niederösterreich, Ungarn, der Slowakei und Tschechien. Österreichische Sicherheitsexperten haben dazu beigetragen, an der neuen Schengen-Außengrenze hochmoderne Grenzsicherungen zu installieren. Ein neues EDV-Informationssystem ermöglicht sekundenschnelle Fahndungen im gesamten Schengen-Raum.
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