04.12.2007 | 13:32

LH Pröll: Alle 27 NÖ Spitäler ab 2008 in Verantwortung des Landes

Eine der tiefgreifendsten Strukurmaßnahmen

Vertragsunterzeichnung zur Übernahme der Krankenhäuser. Im Bild Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka, Bernhard Müller (Wiener Neustadt), Margit Gutterding (Neunkirchen), Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Gottfried Schuh (Klosterneuburg)  v.l.n.r.
Vertragsunterzeichnung zur Übernahme der Krankenhäuser. Im Bild Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka, Bernhard Müller (Wiener Neustadt), Margit Gutterding (Neunkirchen), Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll und Gottfried Schuh (Klosterneuburg) v.l.n.r.© NLK Diese Datei steht nicht mehr zum Download zur Verfügung. Bild anfordern

Das Land hat nun den letzten Schritt zur Übernahme aller Spitäler in Niederösterreich gesetzt. „Mit Anfang 2008 werden sich alle 27 niederösterreichischen Spitäler in der Verantwortung des Landes befinden", sagte Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll bei der heutigen Unterzeichnung der entsprechenden Verträge zur Übernahme der Spitäler in Klosterneuburg, Neunkirchen und Wiener Neustadt. Für Pröll auch „ein historisches Ereignis". Die Neuordnung des Spitalswesens in Niederösterreich sei eine der tiefgreifendsten Strukturmaßnahmen des Landes in den letzten Jahrzehnten.

Mit dieser Neuordnung soll laut Pröll vor allem „die medizinische Versorgungssicherheit auf höchstem Niveau" gewährleistet werden. Auch das flächendeckende Krankenhausnetz in allen Regionen soll damit sichergestellt werden. Gleichzeitig will man damit schlanke Strukturen ermöglichen, die den Patienten zugute kommen, und betriebswirtschaftliche Synergien (Standortkooperationen, Qualitätsmanagement, koordiniertes Baumanagement etc.) nutzen. Pröll: „Mit dem Ziel, für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher auch in Zukunft die bestmögliche medizinische Versorgung zu gewährleisten." Und dazu gehört für Landeshauptmann Pröll auch die Standortgarantie für die Spitäler. Mit den bisherigen Übernahmen habe man „äußerst positive Erfahrungen gemacht".

Die Übernahme durch das Land bringt für die Gemeinden enorme finanzielle Entlastungen. Allein Klosterneuburg, Neunkirchen und Wiener Neustadt ersparen sich somit jährlich 74,7 Millionen Euro (27,4 Millionen Euro Trägeranteil, 47,3 Millionen Euro als Einmaleffekt, etwa durch notwendige Investitionen). Das jährliche Einsparungspotenzial für alle 22 Spitäler, die in den letzten 5 Jahren vom Land übernommen wurden, bezifferte Pröll mit 290 Millionen Euro. Der Trägeranteil beträgt dabei 106 Millionen Euro, der Einmaleffekt 184 Millionen Euro.

Damit verbunden war auch die Übernahme von über 15.400 Mitarbeitern in den Spitälern. Insgesamt sind in allen 27 niederösterreichischen Spitälern 17.349 Mitarbeiter beschäftigt. Und man wolle den Mitarbeitern, die tagein und tagaus für die Gesundheit der Patienten im Einsatz sind, auch in Zukunft einen sicheren Arbeitplatz bieten.

Das „Krankenhaus der Zukunft" soll eine Art Gesundheitsdrehscheibe sein, sagte Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka. In einem nächsten Schritt werde man bei den drei neuen Landesspitälern sichten, welche Ausbaumaßnahmen notwendig seien bzw. ob auch ein Neubau (Neunkirchen) erforderlich sei. Das Ausbau- und Modernisierungsprogramm für Niederösterreichs Spitäler in den nächsten Jahren belaufe sich auf rund eine Milliarde Euro, so Sobotka.

Auch die Bürgermeister der drei Städte, Margit Gutterding (Neunkirchen), Gottfried Schuh (Klosterneuburg) und Bernhard Müller (Wiener Neustadt), bezeichneten die Übergabe der Spitäler als „richtige Entscheidung" und „als Entscheidung der Vernunft". Damit würde das Kommunalbudget enorm entlastet.

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