03.12.2007 | 11:43

Standortentwicklung im Zeichen der Chancengleichheit

Gabmann, Mikl-Leitner: Wirtschaftsparks werden „frauengerechter"

Das Konzept Gender Mainstreaming zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern steht in der Politik, in der Wirtschaft, im Berufsleben, in der Wissenschaft und im Privatleben gleichermaßen auf der Tagesordnung. Wie die praktische Umsetzung der Gleichbehandlung in der Realität in den heimischen Wirtschaftsparks aussieht und welche Bereiche dabei noch auf eine Problemlösung warten, erläuterten heute, 3. Dezember, Landeshauptmannstellvertreter Ernest Gabmann und Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner bei einem Pressegespräch im Industriezentrum Niederösterreich Süd (IZ NÖ Süd) in Wiener Neudorf.

Beim Projekt „Chancengleichheit in Wirtschaftsparks" gehe es darum, exemplarisch an den Standorten Wolkersdorf und Industriezentrum Niederösterreich Süd aufzuzeigen, wo Flächenwidmung, Verkehrsplanung, örtliche und überörtliche Raumordnung, Marketing und Bebauung Möglichkeiten bieten, gleichstellungsfördernde Maßnahmen zu integrieren, betonte Gabmann. Die Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen werde mittlerweile auch von solchen Politikbereichen bestimmt, die man nicht gleich auf den ersten Blick erkenne. Dazu gehöre zum Beispiel auch die Raumplanung.

„Trotz gesetzlicher Verankerung gibt es bei der Chancengleichheit zwischen Mann und Frau noch ein großes Spannungsfeld, Frauen verdienen um ein Drittel weniger, müssen aber oft eine Doppelbelastung auf sich nehmen", meinte Mikl-Leitner. Noch nie sei der Aspekt der Chancengleichheit bei der Entstehung von Wirtschaftsparks in diesem Umfang umgesetzt worden. Im Konkreten gehe es darum, wie Wirtschaftsparks angelegt sein müssen, damit von ihrer Struktur Männer und Frauen gleichermaßen bestmöglich profitieren können, so Mikl-Leitner abschließend.

Bisher ging man davon aus, dass eine Infrastrukturmaßnahme wie ein Wirtschaftspark für Männer und Frauen die gleichen Auswirkungen hat und die gleichen Chancen bietet. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass je nach der angebotenen Infrastruktur bzw. den angesiedelten Betriebe unterschiedliche Gruppen in der Bevölkerung profitieren. Gerade die oft sehr gut ausgebildeten Frauen suchen nach geeigneten und familienfreundlichen Arbeitsplätzen, können diese in der näheren Umgebung aber nur schwer finden. Niederösterreich versucht nun zusammen mit der Wirtschaftsagentur ecoplus, die heimischen Wirtschaftsparks so zu gestalten, dass Männer und Frauen gleichermaßen Nutzen daraus ziehen können.

„Chancengleichheit in Wirtschaftsparks" ist Teil des Projekts „GenderAlp! - Raumentwicklung für Männer und Frauen" mit mehreren österreichischen und fünf europäischen Partnerländern, das von der Europäischen Union gefördert wird.

Nähere Informationen: Wirtschaftsagentur ecoplus, Eberhart Blumenthal, Telefon 01/513 78 50-24, http://www.ecoplus.at/.

 

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