28.11.2007 | 11:02

Umfassender Hochwasserschutz in Niederösterreich

Plank: Landschaftsmanagement ist wesentliches Element

Der Forum-Land-Arbeitskreis „Der Bauer als Umwelterhalter" und die Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal veranstalteten gestern, 27. November, in Deutsch Wagram die Fachtagung „Wasser im Überfluss - Mangel an Wasser". In Referaten und einer Diskussion ging es dabei darum, Wasser in der Landschaft halten, somit um Grundwasserschutz und Wassermanagement als Notwendigkeit für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung.

„Landschaftsmanagement und Hochwasserschutz sind für uns in Niederösterreich unmittelbar miteinander verknüpft. Wir verfolgen beim Hochwasserschutz eine gesamthafte Strategie. Neben der Errichtung von Schutzbauten werden vor allem auch verschiedenste Flächen im Einzugsgebiet von Flüssen miteinbezogen. Ziel ist es, auf diese Art natürliche Überschwemmungsgebiete, so genannte Retentionsräume zu erhalten, aber auch wieder herzustellen", informierte Umwelt-Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank.

So ist es oberstes Ziel in Niederösterreich, im Rahmen des Hochwasserschutzes Fluss-Einzugsgebiete in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Dabei gilt es, die Auswirkungen des Hochwassers, beginnend im Oberlauf bis zur Mündung, entsprechend zu beurteilen und darauf abgestimmt eine umfassende Schutz-Strategie zu erstellen. Neben der Abstimmung derartiger Maßnahmen mit den Grundbesitzern und der Bevölkerung ist es auch wesentlich, dass die Frage der Entschädigung bei allfälligen Überschwemmungen, aber auch bei gezielten Ausuferungen im Hochwasserfall, auf landwirtschaftliche Flächen im Vorfeld geklärt ist.

Neben den künstlichen Schutzbauten gibt es unterschiedlichste Möglichkeiten, Wasser in der Region zu halten. Das beginnt bei der optimalen landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsform, welche die Speicherkapazität des Bodens erhält bzw. wieder herstellt und geht über die Errichtung von Feuchtbiotopen, wo Wasser kleinräumig gespeichert werden kann, bis hin zu den Bestrebungen, bei der Entwässerung von Dächern, Straßen und Parkplätzen möglichst viel Wasser vor Ort zu versickern. „Bei größeren Niederschlägen und im Hochwasserfall muss Wasser in künstlich errichteten Rückhaltebecken oder in natürlichen Überschwemmungsgebieten zurückgehalten werden, um das Hochwasser flussabwärts zu verringern bzw. zu verzögern", erläuterte Plank.

Natürliche Überschwemmungsgebiete haben auch für die Ökologie große Bedeutung. Derartige Rückhaltebecken werden vielfach auch als Hochwasserschutzanlagen errichtet. In den letzten drei Jahren wurden in Niederösterreich rund 16 Millionen Euro in die Errichtung von Rückhaltebecken investiert. Damit wurde ein Speichervolumen von rund 2 Millionen Kubikmetern geschaffen. Die bedeutendsten Projekte sind dabei das Rückhaltebecken Ragelsdorf am Retzbach mit rund 800.000 Kubikmeter Volumen, jenes in Roseldorf an der Schmida mit ca. 250.000 Kubikmeter und das Becken am Weidenbach in Gänserndorf mit ca. 133.000 Kubikmeter Volumen.

Weitere Informationen: Büro LR Plank, Christian Milota, e-mail christian.milota@noel.gv.at, Telefon 02742/9005-12701.

 

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