13.11.2007 | 00:53

Über 24-Stunden-Betreuung Informationen weiter verstärken

Schabl: Bei Kurzzeitpflege und Tagesbetreuung noch Aufholbedarf

Sozialminister Dr. Erwin Buchinger und Sozial-Landesrat Emil Schabl gaben heute Dienstag, 13. November, im Landhaus in St. Pölten eine Pressekonferenz über „Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Sozialpolitik".

Die Ergebnisse einer IFES-Studie im September hätten gezeigt, so Buchinger, dass die neuen Regelungen in der 24-Stunden-Betreuung 56 Prozent der Befragten als sehr gut oder eher gut, aber immerhin 23 Prozent als unzureichend beurteilten. 55 Prozent der Befragten seien gegen eine Verlängerung der Amnestie für PflegerInnen aus dem Ausland über das Jahresende hinweg. Die Menschen würden sich, so die Umfrage, entweder eine Pflege und Betreuung durch die eigene Familie oder durch mobile Dienste wünschen; wichtig sei aber, dass diese nach Möglichkeit zu Hause stattfinde.

Da die Befragten jedoch von den Möglichkeiten, die Pflege zu Hause zu organisieren und zu finanzieren, überfordert seien, würden sie sich eine größtmögliche Unterstützung durch den Staat wünschen. Die Pflege und Betreuung solle man, so die Studie, auch als Tagesbetreuung anbieten; 86 Prozent der Befragten hielten einen starken bzw. moderaten Ausbau für eine gute Idee.

Landesrätin Dr. Petra Bohuslav und Landesrat Emil Schabl hätten sich seitens des Landes Niederösterreich heute in einer 15a-Vereinbarung zu einem gemeinsamen Vorgehen des Bundes und der Länder zur 24-Stunden-Betreuung bekannt, erklärte Buchinger. Das Land werde dabei von der Möglichkeit Gebrauch machen, die 24-Stunden-Betreuung ohne Vermögensgrenze zu fördern; der Bund bzw. der Sozialminister werde dieses zulassen.

Die Förderhöhe, pro Monat maximal 225 Euro für selbstständige PersonenbetreuerInnen und höchstens 800 Euro für unselbstständige Betreuungskräfte, bleibe weiter aufrecht, das Land werde sich aber um eine Erhöhung bemühen. Sowohl der Bund als auch das Land werden, so Buchinger, die Informationen über die 24-Stunden-Regelung weiter verstärken, auch deshalb, weil mit 1. Jänner 2008 die Amnestieregelung für PflegerInnen aus dem Ausland auslaufe.

„Ich denke, dass wir mit der Kurzzeitpflege, der Tagesbetreuung und der 24-Stunden-Regelung ein gemeinsames Paket schnüren sollen", sagte Schabl. In Niederösterreich würden rund 61.400 Bundespflegegeld-BezieherInnen und zusätzlich etwa 11.000 Landespflegegeld-BezieherInnen leben. Davon seien 47 Prozent über 80 Jahre alt. Man habe 105 Heime, davon 51 Landesheime, und 13.814 Menschen würden von den sozialmedizinischen Diensten betreut. Bei der Tagesbetreuung und der Kurzzeitpflege in unmittelbarer Nähe zur Wohnung habe man aber noch Aufholbedarf. Schabl schätzte ihn bei Menschen ab dem 65. Lebensjahr bei der Kurzzeitpflege auf zwei bis drei und bei der Tagesbetreuung auf drei Plätze pro 1.000 Einwohner.

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