07.11.2007 | 00:19

Fachtagung zum Thema „Häusliche Gewalt" in St. Pölten

Mikl-Leitner: Dichtes Netz an Hilfseinrichtungen in NÖ

Im St. Pöltner Landhaus fand heute, 7. November, eine internationale Fachtagung zum Thema „10 Jahre österreichische Gewaltschutzgesetze im internationalen Kontext" statt. An dieser Tagung nahmen neben zahlreichen ExpertInnen auch Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner teil. „Auswege aus der Gewaltspirale finden betroffene Frauen meist nicht alleine. Deswegen haben wir in Niederösterreich ein dichtes Netz an Hilfseinrichtungen, die betroffenen Frauen Schutz und Hilfe bieten. Traurig, dass wir diese Einrichtungen brauchen - gut, dass wir sie haben", betonte Mikl-Leitner.

Hintergrund für diese internationale Tagung ist der 2005 von den Mitgliedstaaten des Europarates gefasste Beschluss, im Jahr 2007 und Anfang 2008 eine Kampagne zum Schwerpunkt „Häusliche Gewalt" bzw. mit dem Titel „Stop domestic violence against women" durchzuführen. Die heute in St. Pölten abgehaltene Fachtagung ist Teil der österreichischen Aktivitäten im Rahmen dieser Kampagne.

Internationale Studien zeigen, dass Gewalt an Frauen in Europa immer noch ein gravierendes gesellschaftliches Problem ist: Jede vierte bis fünfte Frau erleidet zumindest einmal in ihrem Erwachsenenleben körperliche Gewalt; eine von zehn Frauen wird Opfer sexueller Gewalt. 12 bis 15 Prozent aller Frauen über 16 Jahren erleben Gewalt in der Familie oder in einer Beziehung durch den Ehemann oder Partner. Kinder sind von dieser Gewalt stets mit betroffen - entweder direkt durch körperliche Misshandlungen oder indirekt, indem sie die Gewalt an der Mutter und deren Folgen miterleben.

Ihre Wurzeln hat Gewalt an Frauen im historisch gewachsenen Machtungleichgewicht zwischen den Geschlechtern. In Österreich rückte das Problem Ende der siebziger Jahre mit der Gründung des ersten Frauenhauses in Wien ins öffentliche Bewusstsein. In der Folge wurden in allen Bundesländern von Fraueninitiativen Frauenhäuser eingerichtet. Derzeit existieren in Österreich 29 Frauenhäuser; weiters wurde eine österreichweite Frauen-Helpline (0800 222 555) eingerichtet.

Nähere Informationen: Amt der NÖ Landesregierung, Frauenreferat, Maria Rigler, Telefon 02742/9005-13309.

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