05.11.2007 | 13:27

Heizkosten belasten untere Einkommen überproportional

Schabl für bundeseinheitliche Regelung beim Heizkostenzuschuss

Eine wesentliche Ursache für den Anstieg der Armut seien die ständig wachsenden Lebenshaltungskosten, besonders aber die höheren Energiepreise, sagte Landesrat Emil Schabl heute, 5. November, bei einer Pressekonferenz zum Thema „Armut lässt frieren - Heizkosten im Preisvergleich". „Die Erhöhung der Heiz- und Energiekosten belasten die Geldbörsen der unteren Einkommen überproportional." 32 Prozent der Armutsgefährdeten würden in Wohnungen mit undichtem Dach, Schimmel und feuchtem Dach leben. Ein Fünftel verfüge über keine angemessene Heizmöglichkeit. Daher seien Sozialleistungen für Haushalte mit Niedrigeinkommen besonders wichtig, so Schabl. Denn steigende Energiekosten würden Menschen, die an oder unter der Armutsgrenze leben, viel härter als andere treffen.

Fast 3.700 NiederösterreicherInnen würden aus dem Titel „Hilfe zum Lebensunterhalt" heuer 100 Euro Heizkostenzuschuss erhalten. Zudem wurden bis jetzt 24.000 Anträge auf Heizkostenzuschuss gestellt; 82.000 NiederösterreicherInnen hätten aber wegen ihres geringen Einkommens Anspruch auf Heizkostenzuschüsse. Dass der Zuschuss ab einem gewissen Einkommen automatisch überwiesen wird, wäre für Schabl ein gangbarer Weg, um jenen Menschen zu helfen. Die Forderung, den Heizkostenzuschuss bundeseinheitlich zu regeln, sei nach wie vor ein Gebot der Stunde.

Nach den enormen Steigerungen von 2005 auf 2006 mit 30 bis 35 Prozent seien heuer die Preise für Holzbriketts, Hüttenkoks, Steinkohle, Flüssiggas und Heizöl wieder gestiegen, nur Buche im Stückholz, Pellets und Erdgas würden gegenüber dem Vorjahr weniger kosten, erklärte Manfred Neubauer, Geschäftsführer des Vereins „Pro Konsument". Laut Erhebung der AKNÖ im September 2007 würde bei einem Energieverbrauch von 17.570 Kilowattstunden eine dreiköpfige Familie in ihrem Einfamilienhaus für die Heizsaison bei Gas 971 Euro, bei Öl 1.247 Euro, bei Holz 562 Euro, bei Fernwärme 1.154 Euro, bei Strom 1.929 Euro und bei Pellets 685 Euro bezahlen. Als Spartipps nannte Neubauer z. B. ein gezieltes Lüften der Räume oder das Dämmen der obersten Geschossdecke. Auch sollten die Räume nicht überheizt werden: Ein Grad höhere Raumtemperatur, so Neubauer, haben einen rund 6 Prozent höheren Energieverbrauch zur Folge.

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