06.09.2007 | 12:38

Apotheken starker Partner beim Rauch-Ausstieg

Kadenbach: Passivrauchen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko

„In Österreich sterben jedes Jahr 14.000 Menschen vorzeitig an den Folgen des Rauchens“, sagte heute, Donnerstag, Landesrätin Karin Kadenbach in St. Pölten bei einer Pressekonferenz, an der auch der Präsident der NÖ Apothekerkammer, Mag. Werner Luks, und der Generaldirektor der NÖ Gebietskrankenkasse, Konrad Köck, teilnahmen.

Erkrankungen der Lunge, des Mund- und Rachenraums oder des Herz-Kreislauf-Systems würden wie zahlreiche andere Leiden durch den Griff zur Zigarette ausgelöst, erklärte Kadenbach. Jetzt habe eine aktuelle Studie zudem bewiesen, dass Raucher signifikant häufiger an Alzheimer und an anderen Demenzerkrankungen leiden als Nichtraucher. Außerdem würde die Zellalterung begünstigt, wodurch Teile des Erbguts beschädigt würden, was wiederum die Wahrscheinlichkeit für Demenzerkrankungen und für Krebs erhöhe, meinte Kadenbach.

„Passivrauchen ist keine unbedeutende Belästigung der Nichtraucherinnen und Nichtraucher, sondern ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko“, warnte Niederösterreichs Gesundheitsreferentin weiter. Angesichts von rund 4.000 chemischen Verbindungen, vor allem Karzinogene, Arsen und Formaldehyd, helfe nämlich „kein Öffnen eines Autofensters“. Deshalb habe man gemeinsam mit der NÖ Gebietskrankenkasse die Kampagne „Rauchfrei in der Familie“ ins Leben gerufen. Diese Kampagne sei äußerst erfolgreich gewesen: Bis jetzt seien 150.000 Aufkleber mit der Aufschrift „Rauchfreie Zone“ und „Unser Auto ist rauchfrei“ verteilt worden bzw. würden zur Verteilung aufliegen. Jetzt hätte man mit der NÖ Apothekerkammer einen weiteren starken Partner beim Weg zum Rauch-Ausstieg in das Boot geholt. Als nächste Stufe sei die Aufklärungsarbeit in den Schulen und für die Kinder vorgesehen.

Die Lebenserwartung eines Rauchers sei um 7 bis 8 Jahre niedriger als die eines Nichtrauchers, sagte Luks. Trotz der schädlichen Wirkungen würden jedoch rund 2,3 Millionen ÖsterreicherInnen rauchen. Immerhin 1,3 Millionen BürgerInnen möchten aber, so Luks, mit dem Rauchen aufhören. Hier seien die Apotheken die erste Anlaufstelle. Diese Beratungen in 207 öffentlichen Apotheken in Niederösterreich würden von den KundInnen gerne angenommen.

Das Rauchertelefon der Sozialversicherungsträger mit der Nummer 0810 810 013 ist von Montag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr österreichweit zum Ortstarif erreichbar. Mit dem Rauchertelefon - Betreiberin ist die NÖ Gebietskrankenkasse - wurden in Österreich 2006 rund 3.200 länger dauernde Beratungsgespräche geführt. Bereits seit über einem Jahr biete dieses Telefon allen, die zum Rauch-Ausstieg bereit sind, schnelle, unkomplizierte Hilfe.


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