10.08.2007 | 12:48

Onodi stellt NÖ Armutsbericht 2007 vor

Fast 13 Prozent der Niederösterreicher armutsgefährdet

In Niederösterreich waren 2005 201.000 Menschen oder fast 13 Prozent der Bevölkerung armutsgefährdet. Vor diesem Hintergrund präsentierte heute Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria Onodi die NÖ Armuts- und Reichtumsstudie 2007, die bei der Österreichischen Gesellschaft für Politikberatung und Politikentwicklung in Auftrag gegeben wurde.

Besonders armutsgefährdet sind Jugendliche, Pensionisten, Alleinerzieher, Migranten und Arbeitslose. Auch Erwerbstätigkeit schützt immer weniger vor Armutsgefährdung und Armut. Vor allem neue Beschäftigungsformen, wie freie Dienstverhältnisse, neue Selbstständigkeit oder Zeitarbeit sind kein Garant für ein Leben in Wohlstand. Weiters ergab die Studie, dass auch kleine Kinder das Armutsrisiko erhöhen. Da nur 48 Prozent der niederösterreichischen Vorschulkinder in Betreuungseinrichtungen untergebracht sind, bedeutet das oft eine Einschränkung der Erwerbstätigkeit der Mütter. Bemängelt wurde außerdem, dass sowohl das durchschnittliche Arbeitslosengeld als auch die durchschnittliche Notstandshilfe unter der österreichischen Armutsgrenze liegen.

Parallel zur Armut nahm in Niederösterreich aber auch der Reichtum zu. Bereits 116.000 Landesbürger verdienen mehr als 200 Prozent des Medianeinkommens. Ihre Einkommen steigen außerdem doppelt so stark wie jene des Durchschnitts.

Um der Auseinanderentwicklung der Einkommensschere in Zukunft Einhalt gebieten zu können, will Onodi bis Herbst gezielte Lösungsvorschläge ausarbeiten. „Man muss bei der Armutsbekämpfung zunächst bei besonders gefährdeten Gruppen ansetzen“, erklärte Onodi. Als eine der ersten Maßnahmen sollte etwa der Bezug von 100 Euro Schulstartgeld schon ab dem ersten Kind ermöglicht werden.

Nähere Informationen: Österreichische Gesellschaft für Politikberatung und Politikentwicklung, Telefon 0664/142 77 27, www.politikberatung.or.at


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