08.08.2007 | 15:17

Werbeanzeige für Krebsforschung sorgt für Entrüstung

Klare Ablehnung durch PatientenanwältInnen und ARGE Selbsthilfe Österreich

„Ein Schlag ins Gesicht für jeden krebskranken Menschen“. So verurteilen die Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfe und die PatientenanwältInnen von Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg die jüngste Werbeanzeige der „Initiative Krebsforschung“ in österreichischen Printmedien.

Das kritisierte Sujet zeigt je zwei junge Männer und Frauen in bester Stimmung beim eleganten Dinner. Eine der Frauen hantiert lächelnd am Dosierrad einer Infusion – offenbar eine Krebspatientin, die gerade ihre Chemotherapie erhält. Darüber die Headline: „Jede(r) Vierte erkrankt an Krebs“, darunter ein Spendenaufruf, der mit den Namen von drei hochrangigen Universitätsprofessoren untermauert wird.

„Diese Werbeanzeige verletzt die Würde all jener Menschen, die mit einer Krebserkrankung kämpfen und vielleicht sogar mit dem Tod ringen“, so Monika Maier und Gerald Bachinger. „Gut gelaunte Fotomodels beim Gourmetmenü mit Wein und Chemotherapie – wo ist da das Feingefühl für diese ernsten Themen unserer Gesellschaft?“

„Die Patientenanwälte und die ARGE Selbsthilfe begrüßen zwar, dass die Krebsforschung auf sich aufmerksam macht und für Unterstützung wirbt, dies muss aber mit Maß und Ziel geschehen“, so Maier und Bachinger. „Wenn die Gefühle kranker Menschen verunglimpft werden und lebensbedrohliche Krankheiten als Selbstzweck in der Werbung eingesetzt werden, wird eindeutig die Grenze des Erträglichen überschritten.“

Weitere Informationen: Dr. Gerald Bachinger, NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft, Telefon 02742/9005-15575, e-mail: post.ppa@noel.gv.at, www.patientenanwalt.com


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