08.08.2007 | 10:36

„Klein, aber fein“

Wetter setzte heuer der Getreideernte zu

Wie die Agrarmarkt Austria (AMA) kürzlich mitteilte, ist die heurige Getreideernte in Niederösterreich „Klein, aber fein“ ausgefallen. Große Ernteausfälle gab es vor allem im Waldviertel, im Tullner und im Wiener Becken sowie im Weinviertel. Nur im Raum St. Pölten konnte man eine Erntesteigerung verzeichnen. Die guten Qualitäten und die deutlich höheren Getreidepreise werden die mageren Ernteerträge für die Landwirte aber kompensieren, zeigt man sich bei der Agrarmarkt Austria überzeugt.

Besonders stark von den Ernteausfällen betroffen ist das Waldviertel. Hier gibt es schon das vierte Jahr in Folge geringere Getreideerträge. Heuer lagen sie um 20 bis 30 Prozent unter dem Durchschnitt. Verursacher waren die Trockenheit, extreme Sommergewitter und der Hagel. Ganz anders ist die Lage im Raum St. Pölten. Hier konnten mit den Futtergetreidesorten Rekorderträge von bis zu sieben Tonnen pro Hektar erzielt werden.

Österreichweit blieb die Ernte mit 2,6 Millionen Tonnen um zwei Prozent unter dem Vorjahr und auch im langjährigen Ranking unter dem Durchschnitt. Mittlerweile haben die Ernteausfälle, die bei Getreide ganz Europa betrafen, die Großhandelspreise für die Tonne Weizen erhöht. Der europäische Markt ist von einer sehr engen Versorgungslage gekennzeichnet und hat sich von einem Angebots- zu einem Nachfragemarkt entwickelt. Die neuartigen Bioethanol-Produktionen haben mit 1,8 Prozent der gesamten Getreidemenge aber nur einen sehr geringen Anteil an der steigenden Nachfrage. Generell haben höhere Getreidepreise nur wenig Einfluss auf die Kosten eines Endproduktes wie etwa Brot, Nudeln oder Bier. Dazu ist der Rohstoffanteil von Getreide im jeweiligen Produkt mit zwei bis fünf Prozent viel zu gering. Zu wenig Rohstoff gibt es laut AMA heuer für die Brauereien: Bei Braugerste wurden starke Einbußen verzeichnet. Die Brauereibetriebe werden 2007 wahrscheinlich im Ausland zukaufen müssen.

Nähere Informationen: www.ama.at, www.landforstbetriebe.at, www.landwirtschaftskammer.at.


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