19.06.2007 | 13:20

Plank: Produktion von Biotreibstoffen verstärken

5 Punkte Bioethanolplan von Minister Pröll

„Biokraftstoffe, wie Bioethanol, Biogas oder Rapsöl leisten einen wesentlichen Beitrag, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Abhängigkeit von Erdöl zu senken. Mit der Beimischungsverordnung von Biosprit zum Treibstoff in der Höhe von 5,75 Prozent bis Oktober 2008 hat Österreich einen wichtigen Meilenstein gesetzt“, erklärte heute Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank bei der Eröffnung der CO2-neutralen Bioethanol-Tagung in der NÖ Landwirtschaftskammer in St. Pölten. Experten aus Deutschland und Österreich befassen sich bei dieser von der agrarischen Innovationsgesellschaft Agrar Plus im Auftrag des Landes Niederösterreich organisierten Konferenz intensiv mit den brennenden Zukunftsfragen im Bereich Treibstoffe.

Umweltminister Dipl.Ing. Josef Pröll will mit einem fünf Punkte umfassenden Bioethanolplan den Einsatz alternativer Treibstoffe auf zehn Prozent erhöhen. Entsprechende Maßnahmen sollen die öffentliche Beschaffung, ein flächendeckendes Tankstellennetz, die Erhöhung der Zahl der E 85 Fahrzeuge auf 50.000 Stück, die Verbesserung der Versorgungssicherheit sowie die Verbesserung der technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen umfassen. Pröll wies darauf hin, dass 30 Prozent des Energieverbrauchs auf den Verkehr zurückzuführen sind. „Der Verkehr ist der Klimakiller Nummer eins. Die Emissionen durch den Straßenverkehr sind seit 1990 um 92 Prozent gestiegen“, betonte Pröll.

Landwirtschaftskammerpräsident Hermann Schultes wies darauf hin, dass der Bedarf an nachwachsenden Rohstoffen in den letzten Jahren rasant gestiegen ist. In Österreich wurden 2006 von 1,38 Millionen Hektar Ackerland rund 50.000 Hektar, das sind 3,6 Prozent, für die Produktion von nachwachsenden Rohstoffen zur Bioenergiegewinnung verwendet. Bis 2020 könnte sich dieser Anteil auf 400.000 Hektar erhöhen.

Weltweit gesehen ist Bioethanol der wichtigste biogene Treibstoff. Derzeit werden rund 50 Millionen Kubikmeter genutzt, vor zwei Jahren waren es rund 31 Millionen. In Pischelsdorf bei Tulln entsteht derzeit die Bioethanol-Anlage der Agrana mit einem Investitionsvolumen von 125 Millionen Euro. Hier werden künftig rund 550.000 Tonnen Getreide und 60.000 Tonnen Zuckerrübendicksaft verarbeitet. „Mit derartigen Projekten werden der heimischen Landwirtschaft auch neue Absatzmöglichkeiten eröffnet und der Umwelt ein guter Dienst erwiesen“, betonte Plank.

Niederösterreich hat in den vergangenen Jahren Pionierarbeit geleistet: So kam in einem Pilotprojekt Pflanzenöl als Treibstoff zum Einsatz, auch Erdgas als Treibstoff wird künftig forciert, die Alternative lautet Beimischung von Biogas zum Erdgas. Auch synthetische Biokraftstoffe sind ein Thema, sie werden derzeit erforscht.

Weitere Informationen: Büro LR Plank, Dr. Christian Milota, Telefon 02742/9005-12701, e-mail christian.milota@noel.gv.at.


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