24.04.2007 | 15:25

Katholische und evangelische Würdenträger im Landhaus

Pröll: Haben die Aufgabe, auch traditionelle Grundwerte zu betonen

Hohe geistliche Würdenträger sowohl der römisch-katholischen als auch der evangelischen Kirche folgten heute, 24. April, der Einladung von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll zu einem gemeinsamen Mittagessen im NÖ Landhaus in St. Pölten. Dieses „Ökumenische Mittagessen“ hat in Niederösterreich bereits eine lange Tradition, welche im Vorjahr auf Grund des March-Hochwassers unterbrochen werden musste.

„Die Fortführung dieser Tradition ist ein Zeichen für das Miteinander der Kirche und des Landes Niederösterreich. Es ist ein Bedürfnis, dieses Miteinander nicht nur verbal zu bekennen, sondern auch in Taten zum Ausdruck zu bringen“, betonte Pröll. Ein Beispiel dafür sei die Denkmalpflege, in deren Rahmen innerhalb von zwei Jahrzehnten 70 Millionen Euro und damit rund 70 Prozent der Budgetmittel für Denkmalpflege an kirchliche Einrichtungen vergeben wurden. Man werde diesen Weg konsequent weitergehen, damit man auch nachfolgenden Generationen gepflegte christliche Werte in Form von Baudenkmälern übergeben könne. Weiters ging der Landeshauptmann auf die „immateriellen Werte“ ein und hielt fest, dass man sich auch künftig im Sinne von Toleranz, sozialer Partnerschaft und traditioneller Verpflichtung der christlichen Grundwerte besinnen und diese auch tagtäglich zur Schau stellen müsse. „Wir haben die Aufgabe, neben neuen Spannungsfeldern und einem teilweise verzerrten öffentlichen Eindruck in der Werteordnung auch die traditionellen Grundwerte zu betonen“, so Pröll.

Kardinal Dr. Christoph Schönborn brachte seine Freude über die Fortführung der Tradition des „Ökumenischen Mittagessens“ zum Ausdruck und dankte dem Landeshauptmann für die gute Zusammenarbeit. Weiters ging der Kardinal auf den Österreich-Besuch des Papstes im September ein, der das Kirchenoberhaupt auch nach Niederösterreich bzw. konkret nach Heiligenkreuz führen werde. Auch im Hinblick auf den Papstbesuch dankte Schönborn Landeshauptmann Pröll für die gute Zusammenarbeit. Im Zusammenhang mit dem Thema „Politik“ sprach sich Schönborn für eine „Abrüstung der Worte“ aus; hinsichtlich der gesellschaftspolitischen Entwicklung bezeichnete der Kardinal die Familie als „unerlässliches Minimum gesellschaftlicher Stabilität“. „Zentralthema muss sein, wie man die Menschen ermutigen kann, die Familie zu fördern“, so Schönborn.

Superintendent Mag. Paul Weiland dankte im Namen der evangelischen Kirche für die heutige Begegnung in St. Pölten und für das, was „hinter“ diesem Treffen stehe: „Niederösterreich ist im Austausch, im Umgang miteinander und in der Geschwisterlichkeit ein ganz besonderes Land. Niederösterreich ist anders, hier gehen die Menschen offen und familiär miteinander um.“ In diesem Zusammenhang sprach er Landeshauptmann Pröll seinen Dank für die Schaffung eines solchen Klimas im Land aus. Weiters betonte Weiland die Bedeutung des Religionsunterrichts, der dazu diene, junge Menschen zur Wahrnehmung der Verantwortung im Leben zu begleiten. Diesbezüglich äußerte der Superintendent die Bitte, „gute Wege zu finden, damit jedes Kind Religionsunterricht bekommt“. Abschließend wies Weiland auf zwei Jubiläen hin, die die evangelische Kirche heuer feiern dürfe: erstens 60 Jahre selbstständige Diözese St. Pölten, zweitens 450 Jahre Protestantismus in Niederösterreich.


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