21.02.2007 | 12:26

Land startete Entwicklung des „NÖ Integrationsleitbildes“

Bohuslav: Gleichwertige Lebensbedingungen für alle Gruppen in NÖ

„Gleichwertige Lebensbedingungen für alle gesellschaftlichen Gruppen in Niederösterreich“ forderte heute Landesrätin Dr. Petra Bohuslav bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Dr. Günther Kienast (NÖ Landesakademie), Dr. Rüdiger Teutsch (Direktor des „Interkulturellen Zentrums“) und Tülay Atan (Türkischer Elternverein und Frauengemeinschaft) in St. Pölten, die der Entwicklung des künftigen „NÖ Integrationsleitbildes“ gewidmet war.

Mit der NÖ Landesakademie, einem Team von ExpertInnen des „Interkulturellen Zentrums“, der Donau-Universität Krems, der ÖAR-Regionalberatung, des Instituts für Konfliktforschung und unter starker Beteiligung von MigrantInnen startete das Land unter dem Titel „Guat Z’sammleben in Niederösterreich“ einen Meinungsbildungsprozess, wie Einheimische und Zugewanderte zukünftig das Zusammenleben im Lande erfolgreich gestalten können. Für die Entwicklung des „NÖ Integrationsleitbildes“, an dem sieben Arbeitsgruppen mit jeweils unterschiedlichen Politikfeldern arbeiten, sollen für verschiedenste Projekte 98.000 Euro aufgewendet werden.

Die örtliche Verteilung der Zuwanderer, so Bohuslav, sei sehr unterschiedlich: In Waidhofen an der Thaya oder in Zwettl würden sie nur 1,6 Prozent der Gesamtbevölkerung stellen, in der Statutarstadt Wiener Neustadt jedoch 9,2 Prozent. „Das zentrale Element für das gute Zusammenleben ist natürlich die Sprache“, meinte die Landesrätin. Der Anteil der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache steige in den Volksschulen in Baden auf 20,3 Prozent, in der Landeshauptstadt St. Pölten sogar auf 25,5 Prozent.

Bei türkischen oder bosnischen Familien seien deutliche Abweichungen in der Haushaltsgröße bemerkbar. So würden 14,7 Prozent der österreichischen, aber 24,9 Prozent der türkischen und 17,9 Prozent der bosnisch-herzegowinischen Familien in Vierpersonenhaushalten leben. Die Integration in den Kindergärten, wo man schon in den neunziger Jahren MigrantInnen als MitarbeiterInnen engagiert habe, sowie in den Schulen laufe großteils sehr gut oder gut, im Wohnbereich, am Arbeitsmarkt oder im kulturellen Leben gebe es jedoch Nachholbedarf. Bohuslav: „Guat Z’sammleben“ braucht eben zwei Seiten, die Einheimischen und die Zugewanderten.

Schon im September wollen die sieben Arbeitsgruppen bzw. die Projektgruppe ein erstes Zwischenergebnis vorlegen, erläuterte Kienast. Das „NÖ Integrationsleitbild“ solle auch bereits mit konkreten Maßnahmen verknüpft werden, „wir werden dabei aber keinen Schmeichelkurs fahren“. So forderte Kienast, dass in Niederösterreich die Schulen mit den Kindergärten in Zukunft noch besser zusammenarbeiten.

Weitere Informationen: NÖ Landesakademie, Projektleiter Dr. Günther Kienast, Telefon 02742/294-17420, Mag. Ayhan Koldas, Telefon 02742/294-17484, Mag. Florian Aigner, Telefon 02742/9005-12199.


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