08.02.2007 | 12:55

Krankenhäuser sollen in Zukunft zu Gesundheitszentren werden

Kadenbach: Gesundheitspolitik fängt mit Gesundbleiben an

„Gesundheitspolitik fängt für mich vor allem beim Gesundbleiben an“, sagte Landesrätin Karin Kadenbach heute, 8. Februar, bei einer Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten. In einem zweiten Schritt folgen dann das Gesundwerden und damit auch die Unterstützung durch die Krankenanstalten. In Zukunft müsse noch mehr auf die Prävention und auf eine Weiterentwicklung des Gesundheitsbewusstseins geachtet werden.

„Für alle, die jedoch Hilfe brauchen, muss sie erreichbar und vor allem leistbar sein, unabhängig vom Einkommen, der sozialen Herkunft und der Region, in der jemand lebt“, sagte Kadenbach. In anderen europäischen Staaten werde das leider anders gehandhabt, spielte sie auf die mancherorts übliche Zwei-Klassen-Medizin an. Der ländliche Raum habe zuletzt immer wieder große Einschnitte in der Infrastruktur erlebt. Ein großer Auftrag an die Politik laute deshalb, dass sich diese Einschnitte auf keinen Fall auf den medizinischen Bereich ausdehnen dürften.

Die Krankenhäuser in Niederösterreich sollten in Zukunft die Rolle und die Aufgaben von Gesundheitszentren übernehmen, forderte die Gesundheits-Landesrätin. Verschiedene Initiativen wie die Erstellung von Leitfäden oder die Evaluierung von Vorsorgemaßnahmen sollten über das Krankenhaus der jeweiligen Region gesteuert werden. Derzeit laufe in Niederösterreich ein ambitioniertes Ausbau- und Modernisierungsprogramm der Krankenhäuser mit einer Größe von rund 950 Millionen Euro für die nächsten Jahre. Damit würde man auch in Zukunft Spitzenmedizin gewährleisten.

In den niederösterreichischen Krankenhäusern, so Kadenbach weiter, würden derzeit rund 400 bis 450 ÄrztInnen fehlen. Die geplante Einstellung von 100 ÄrztInnen in nächster Zeit erachte sie deshalb als einen „besonders wichtigen Schritt“. Zudem würde man anstreben, dass mit 1. Jänner 2008 alle niederösterreichischen Krankenhäuser in der Landesklinikenholding zusammengefasst sind.

Rund 50 Prozent aller Erkrankungen hätten ihre mittelbare oder unmittelbare Ursache im Arbeitsumfeld der Betroffenen, machte Kadenbach abschließend auf verschiedene Missstände aufmerksam. Die Plattform für betriebliche Prävention und Gesundheitsvorsorge könne hier entscheidend zu einer Verbesserung beitragen. „Mein Ziel ist es, bis zum Jahr 2010 die Hälfte aller niederösterreichischen Unternehmen für Präventionsprojekte zu gewinnen“, so die neue Gesundheits-Landesrätin.


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