05.12.2006 | 16:46

AUVA-Pflegepreis NÖ 2006 geht an Zamfira Ionce

Bohuslav: Gerade Pflege zu Hause fordert Angehörige besonders

Landesrätin Dr. Petra Bohuslav und der Direktor der AUVA-Landesstelle Wien, Ing. Johann Kaiser, überreichten heute im Landhaus in St. Pölten den AUVA-Pflegepreis NÖ 2006 an die Neunkirchnerin Zamfira Ionce.

Der Preis wurde heuer bereits zum neunten Mal für eine mehrjährige, aufopfernde Pflege eines nach einem Arbeitsunfall dauerhaft Schwerverletzten im Familienverband vergeben. Der AUVA-Pflegepreis besteht neben einer Urkunde aus dem Bronze-Relief „Sonnenstiege“ des Künstlers Prof. Horst Aschermann. Der Präsident der Arbeiterkammer NÖ, Josef Staudinger, steuert zudem einen Erholungsurlaub in einem behindertengerechten Hotel bei.

Als Sozialreferentin sei sie sehr froh darüber, Menschen vor den Vorhang zu bitten, die ihren Dienst in den Blickwinkel der Menschlichkeit stellen und ihre Person hintanstellen, sagte Bohuslav. Gerade die Pflege zu Hause, in den eigenen vier Wänden, fordere die Angehörigen besonders, müssen sie doch die zu Pflegenden 24 Stunden pro Tag und 365 Tage im Jahr betreuen.

Vasile Ionce musste 1989 aus Rumänien flüchten. 1994 holte er die Familie nach, 1996 erhielt der Familienverband die österreichische Staatsbürgerschaft. Der gelernte Maschinenbaumeister arbeitete im September 1998 als Maurer, rutschte auf einer Baustelle aus und stürzte rücklings drei Meter tief in eine gepölzte Künette. Die Folgen: der 5. Halswirbelkörper wurde zertrümmert, der 6. beschädigt. Seit acht Jahren kann der heute 52-jährige lediglich den Kopf und eingeschränkt die Arme bewegen, der Querschnittgelähmte ist also ständig auf Hilfe angewiesen. Seine Frau, eine 48-jährige Neunkirchnerin, betreut ihn - trotz eigener gesundheitlicher Probleme - mit Hilfe ihrer Söhne rund um die Uhr zu Hause. Das Heben des Vaters übernehmen die Söhne Bogdan und Cosmin.

Vasile und Zamfira Ionce leben seit 2002 mit zwei der vier Söhne und einer Schwiegertochter in einem behindertengerechten und mit Unterstützung der AUVA erbauten Haus.

In Österreich leben rund 7.300 Schwerstversehrte nach einem Arbeitsunfall, ca. 3.000 davon in Niederösterreich, im Burgenland und in Wien. In Niederösterreich fallen derzeit dreizehn AUVA-Versehrte in die Pflegestufe 7, sieben Versehrte in die Stufe 6 und 43 Versehrte in die Pflegestufe 5. In Niederösterreich werden alle Versicherten der höchsten Pflegestufe zu Hause gepflegt.

Weitere Informationen: Gabriela Würth Kommunikation, 3423 St. Andrä, Nelkengasse 21, Telefon 02242/383 00, 0676/332 48 79, e-mail gabriela.wuerth.gwk@utanet.at.


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