02.10.2006 | 14:15

Niederösterreichs Schulen verbessern ihr Qualitätsprofil

Neue Bildungsstruktur bietet mehr Flexibilität

Im neuen Schuljahr unterrichten in Niederösterreich rund 20.600 Lehrkräfte in rund 1.200 Schulen mehr als 214.000 Schüler. Während die Gesamtschülerzahl weiterhin rückläufig ist, verzeichnen die Allgemeinbildenden Höheren Schulen und die Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen Zuwächse um 2 bis 3,5 Prozent. In beiden Kategorien werden 33.600 bzw. 36.500 Jugendliche ausgebildet.

Im Vergleich zum Vorjahr gibt es heuer 72 Volksschulklassen und 50 Hauptschulklassen weniger, denn in diesen Bereichen ist die Schülerzahl um 2.800 gesunken. Trotz der Klassenschließungen ist es gelungen, sämtliche Schulstandorte zu erhalten. Auch die Lehrer können auf Grund der neu eingerichteten bezirksübergreifenden Bildungsregionen dort eingesetzt werden, wo sie gebraucht werden. Von den durchgeführten 83 Versetzungen erfolgten mehr als drei Viertel im vollen Einvernehmen mit der betroffenen Lehrkraft.

Die stark sinkende Geburtenrate, die in das Schulwesen voll durchschlägt, ist naturgemäß bei den „Taferlklasslern“ der ersten Volksschulstufe am deutlichsten sichtbar. In Niederösterreich ging die Zahl der Kinder in der ersten Klasse von 27.082 im Schuljahr 1969/1970 auf nunmehr 16.253 zurück. Konstant blieb hingegen in den letzten Jahren die Zahl der Maturanten. Sie liegt bei fast 6.500, wovon mehr als ein Drittel von den Gymnasien und fast zwei Drittel von den Berufsschulen kommen. Jeder Sechste absolviert die Matura mit Auszeichnung.

Sehr gute Ergebnisse bringt das Bemühen, die Qualität in der Schule zu verbessern. Nach dem Fremdsprachenwettbewerb, dessen 20. Bestandsjubiläum man heuer beging, wurde in den letzten Jahren auch die Begabtenförderung systematisch ausgebaut. So gibt es inzwischen Sommerakademien für hochbegabte Kinder und Jugendliche aller Schulstufen, Intensivkurse für spezielle Disziplinen, eine landesweite Mathematikolympiade und eine bundesweite Chemie- und Physikolympiade. Mit dem ECHA-Ausbildungsprogramm (European Council for High Ability) wurden bisher 150 Lehrerinnen und Lehrer zu „Begabtenförderern“ ausgebildet. Dazu kommen 65 weitere, die derzeit in Ausbildung stehen. Dabei wird das Ziel verfolgt, dass es in jeder Region einen Verantwortlichen gibt, der sich damit beschäftigt, besonders begabte Schüler ausfindig zu machen.

Neuland hat Österreichs Schulwesen auch mit der Leadership Academy beschritten. Bei dem vom Bildungsministerium gestarteten Qualifizierungsprogramm für Führungskräfte im Schulbereich kommen von den derzeit in Ausbildung stehenden rund 600 Schulleitern bzw. Führungspersonen im Schulmanagement rund 120 aus Niederösterreich.

Rein niederösterreichischer „Eigenbau“ ist die Unterrichts- und Schulentwicklungsberatung. Nach einer umfassenden Ausbildung stehen 70 Berater auf Abruf bereit, wenn eine Schule Unterstützung anfordert oder Rat zu einem konkreten Anlassfall wünscht. Damit können erfahrene Berater ihren Kollegen zeigen, wie man von der Schulautonomie sinnvoll Gebrauch macht und so die schulische Arbeit optimiert.

Nähere Informationen: www.lsr-noe.gv.at.


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