25.09.2006 | 10:39

NÖ Bibermanagement regelt Zusammenleben von Mensch und Biber

Schabl: Biber-Bestand in Niederösterreich gesichert

Mitte des 19. Jahrhunderts war der Biber in Österreich ausgerottet. Nachgestellt wurde ihm nicht nur wegen des Pelzes. Sein Fleisch war damals eine erlaubte Fastenspeise, das Bibergeil – ein Drüsensekret - wurde als medizinisches Wundermittel gehandelt. Vor etwa 30 Jahren hat eine Personengruppe rund um den Verhaltensforscher Prof. Otto König einige Biber in den östlichen Donau-Auen ausgewildert. Der größte heimische Nager hat seither wieder weite Teile Niederösterreichs erfolgreich besiedelt. Wurde den Bibern anfangs durchwegs Sympathie entgegengebracht, so kommt es durch die zunehmende Ausbreitung seit einigen Jahren immer wieder zu Konfliktsituationen. Besonders die Land- und Forstwirtschaft beklagt Vernässungsschäden durch Anstauungen, Fraßschäden in Mais- und Rübenäckern sowie Baumfällungen. „Das Land Niederösterreich hat daher bereits im Jahr 2002 das so genannte ‚Bibermanagement NÖ’ ins Leben gerufen, um bei Konflikten zwischen den Nutzungsansprüchen von Biber und Mensch Rat und Hilfe anzubieten“, hält dazu Landesrat Emil Schabl fest.

Derzeit gibt es in Niederösterreich rund 2.000 Biber – eine stabile Population zur nachhaltigen Sicherung des Bestandes. Das macht in besonderen Fällen nun auch Regulierungsmaßnahmen ohne negative Auswirkungen auf die Gesamtpopulation möglich. Derartige Eingriffe müssen im gesetzlichen Rahmen der nationalen und europarechtlichen Naturschutzbestimmungen erfolgen. „An Hand jeweils typischer aktueller Problemfälle im Bereich der Forstwirtschaft sowie des Wasserbaues werden derzeit unter Einbeziehung betroffener Grundeigentümer Lösungsansätze und damit verbundene Handlungsabläufe erprobt. Die in diesem Pilotprojekt gewonnenen Erfahrungen sollen dazu beitragen, bei künftigen Anlassfällen möglichst rasche, zwischen Betroffenen und der Naturschutzbehörde abgestimmte Lösungen zu ermöglichen“, so Schabl.


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