07.09.2006 | 11:43

Grundsteinlegung für Bioethanolanlage in Pischelsdorf

LH Pröll: Wollen in 5 Jahren 25 Prozent des Energiebedarfes durch erneuerbare Energie abdecken

Schon die ersten Erdbewegungen zeigen: Hier ist etwas ganz Großes im Entstehen. Auf einem Industriegelände in Pischelsdorf bei Tulln fand heute die Grundsteinlegung für die 1. Bioethanolanlage Österreichs statt. Die vom börsennotierten AGRANA-Konzern – das Unternehmen hat 8.000 Mitarbeiter in 25 Ländern – errichtete Anlage kostet 125 Millionen Euro und soll künftig rund 200.000 Kubikmeter Bioethanol produzieren, der im Sinne der EU-Bio-Treibstoffrichtlinie Treibstoff beigemischt werden soll. In der Anlage werden künftig rund 380.000 Tonnen Weizen, rund 80.000 Tonnen Mais und rund 50.000 Tonnen Dicksaft (hergestellt aus Zuckerrüben) verarbeitet. Die Fertigstellung ist für Herbst 2007 geplant. Auf der Baustelle werden bis zu 800 Arbeitskräfte beschäftigt sein.

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll ist davon überzeugt, dass mit diesem Projekt eine Tür in eine neue Zukunft aufgestoßen wird. Der Standortentscheidung sei ein hartes Ringen vorausgegangen, der Zuschlag für Niederösterreich sei der Beweis, dass Niederösterreich national und international reussieren könne. Zudem werde mit dieser Anlage energiepolitisch ein neuer Weg beschritten und für die Bauern neue Einkommen ermöglicht. Die AVN-Anlage und die Energieversorgung durch die EVN ermögliche zudem Synergien, die es zu nutzen gelte. Ziel sei es, so Pröll weiter, in fünf Jahren 25 Prozent des Energiebedarfes aus erneuerbarer Energie abzudecken. Schließlich reihe sich die Anlage in die Liste von Erfolgsprojekten wie MedAustron, Forschungszentrum Tulln und Elite-Universität ein.

Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel meinte, dass die Gemeinde Zwentendorf, zu der Pischelsdorf gehört, auch hätte stehen können für eine energiepolitische Sackgasse, wäre das Atomkraftwerk Zwentendorf in Betrieb genommen worden. Heute sei Zwentendorf „der Prototyp einer energiepolitischen Wende“. Ziel müsse es sein, so Schüssel, die Beimischung von Biosprit zum Treibstoff weiter zu erhöhen; das würde auch für die Landwirtschaft zusätzliche Chancen und Absatzmöglichkeiten schaffen.

Generalanwalt Dr. Christian Konrad ist davon überzeugt, dass AGRANA mit dieser Bioethanolanlage eine weitere strategische, zielgerichtete und langfristige Entscheidung gefällt hat. Darüber hinaus habe AGRANA in der Vergangenheit politische Entscheidungen vorweggenommen, wie beispielsweise mit der Expansion in Richtung Ost- und Südosteuropa.

Für AGRANA-Generaldirektor Dipl.Ing. Johann Marihart entsteht mit dieser Anlage für AGRANA nicht nur ein neues Geschäftsfeld, es handelt sich hier auch um die größte Einzelinvestition des Unternehmens.


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