04.10.2006 | 13:34

Am 7. Oktober weltweiter Hospiz- und Palliative Care-Tag

Kranzl: Für 2006 im Landesbudget 400.000 Euro für Hospizinitiativen

Über die Notwendigkeit der Betreuung von unheilbar kranken und sterbenden Menschen sowie ihren Angehörigen bestehe in Österreich allgemeiner Konsens, sagte heute Landesrätin Christa Kranzl im Landhaus in St. Pölten bei einer Pressekonferenz zum Thema „Hospizbewegung in Niederösterreich - Begleitung bis zuletzt“. Am Samstag, 7. Oktober, werde weltweit der Hospiz- und Palliative Care-Tag begangen, das sei Anlass, um auch in Niederösterreich auf die besondere Bedeutung dieser Bewegung hinzuweisen, sagte Kranzl.

In Niederösterreich hätte die Bewegung 1998 mit der Errichtung stationärer Hospize in Pflegeheimen und der Gründung von Hospizdiensten diverser Vereine und Rechtsträger begonnen. Seit 2001 würden diese Dienste vom Landesverband „Hospiz Niederösterreich“ koordiniert. Im März 2005 sei vom NÖ Gesundheits- und Sozialfonds das Konzept „Integriertes Hospiz- und Palliative-Versorgungskonzept für Niederösterreich“ beschlossen worden. „Bis 2012 soll in Niederösterreich als erstem Bundesland unheilbar kranken und sterbenden Menschen eine flächendeckende Versorgung auf höchstem Niveau ermöglicht werden“, betonte Kranzl.

Derzeit seien 32 Hospizinitiativen Mitglied des Landesverbands, davon vier stationäre, zwei stationär/mobile und 26 mobile Einheiten mit insgesamt 555 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, 2.317 PatientInnen und 49.523 Einsatzstunden (Stand: Ende 2005). Um die Finanzierung der Hospizvereine zu sichern, seien mit 1. Juli 2002 Förderrichtlinien in Kraft getreten. „2005 zahlte das Land 295.000 Euro an 23 Hospizinitiativen, für 2006 sind 400.000 Euro budgetiert“, erläuterte Kranzl. Die Finanzierung erfolge zudem durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Zusätzlich fördere das Land die Ausbildung von ehrenamtlichen BetreuerInnen.

Die Arbeit in den niederösterreichischen Hospizen würde von einem Team von ehrenamtlichen BetreuerInnen und mindestens einem hauptamtlichen Mitarbeiter geleistet, so Kranzl weiter. Von den ehrenamtlichen BetreuerInnen würden die Begleitung und Betreuung zu Hause, in einem Krankenhaus oder in einem Pensionisten- und Pflegeheim abgedeckt, somit das Zusammensein mit dem Kranken und seinen Angehörigen. Dabei haben die BetreuerInnen Zeit für Gespräche, für Trost und Beistand. Die Familienmitglieder wiederum hätten die Möglichkeit, Zeit für sich selbst zu finden. Es würden aber keine pflegerischen Tätigkeiten übernommen und von den Betreuten keine Beiträge eingehoben. Kranzl: „Die ehrenamtliche Begleitung deckt jene Bedürfnisse ab, die durch einen professionellen Pflege- und Betreuungsdienst nicht abgedeckt werden können.“


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