01.08.2006 | 14:40

Dammsanierung entlang der March läuft auf Hochtouren

Plank: Voraussetzung für optimalen Hochwasserschutz geschaffen

Nach dem verheerenden Hochwasser im März dieses Jahres laufen derzeit die Arbeiten zu Sanierung und Verbesserung bzw. Optimierung des Hochwasserschutzes an der March auf Hochdruck. In Angern an der March informierten heute, 1. August, Staatssekretär Mag. Helmut Kukacka und Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank über den aktuellen Stand der Arbeiten und über die weiteren Schritte der technischen Umsetzung am rund 70 Kilometer langen Marchdamm.

Kukacka stellte dabei den von ihm und Plank am 18. April vereinbarten „3-Stufenplan“ vor. Dieser besteht zum ersten aus den Sofortmaßnahmen und damit aus der Sanierung der beschädigten Dammabschnitte bzw. der entstandenen Dammbrüche. Die Instandsetzung aller dieser Brüche konnte bereits fristgerecht abgeschlossen werden. Auf rund 4 Kilometern wurden zudem sogenannte „Dammverteidigungswege“ errichtet. Auch die nötigen Dammuntersuchungen konnten abgeschlossen und ein Gutachten inklusive einer Prioritätenreihung erstellt werden. Derzeit wird nur noch in Drösing am Dammbegleitweg und an einer Flächendrainage gearbeitet. Für die Umsetzung der Sofortmaßnahmen wurden vom Bund ca. 3 Millionen Euro aus den Mitteln des Katastrophenfonds zur Verfügung gestellt; für die Abwicklung dieser ersten Maßnahmen war die „via donau“ – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH – als hundertprozentige Tochter des Bundes zuständig.

Die zweite Phase des Sanierungsplans umfasste die UVP (Umweltverträglichkeitsprüfungs)-Verhandlung und die Umsetzung der vorliegenden Hochwasserschutzprojekte. Für die bereits zur Verhandlung eingereichten Projekte zum Neubau der Dämme für die Bereiche Angern, Mannersdorf, Stillfried und Waidendorf, Dürnkrut und Jedenspeigen konnte die UVP-Verhandlung vom 26. Juni auf den 1. Juni vorverlegt und erfolgreich abgeschlossen werden. Seitens der NÖ Landesregierung wurde der UVP-Bescheid am 11. Juli ausgestellt und ist, sofern es keine Einsprüche gibt, binnen vier Wochen rechtskräftig. Die Ausschreibung wurde bereits durchgeführt, die Anbotseröffnung erfolgte am 26. Juli. „via donau“ prüft derzeit die eingegangenen Projekte. Es wird mit einem voraussichtlichen Baubeginn Ende August dieses Jahres gerechnet; die Bauarbeiten sollen bis Ende 2007 abgeschlossen sein. Für die Umsetzung dieser Projekte werden 18 Millionen Euro veranschlagt, die ebenfalls aus den Mitteln des Katastrophenfonds und damit vom Bund finanziert werden.

Der dritte Teil des Stufenplans umfasst die Gesamtsanierung der restlichen Dammstrecke. Konkret geht es dabei um die Analyse der Dammdichtung und Standsicherung sowie um die Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen entlang der March. In diesem Zusammenhang wurde bereits ein geotechnisches Gutachten erstellt, und für die Untersuchung des Dammzustandes wurden u. a. eine optische Schadensbeurteilung sowie geophysikalische Untersuchungen und Aufschlussbohrungen durchgeführt. Auf der Basis dieser Ergebnisse wurde eine Bewertung und Prioritätenreihung zur generellen Sanierung vorgenommen.

Die Planungsarbeiten für die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen werden im September 2006 begonnen, es wird mit einem voraussichtlichen Bauende bis ca. 2011 gerechnet. Die Gesamtkosten der Maßnahmen werden auf rund 54 Millionen Euro geschätzt. Zudem werden weitere Maßnahmen getroffen, die sich etwa auf Frühwarnsysteme, präventive Vorkehrungen oder auch auf die künftige Koordinierung von Einsatzkräften beziehen. Diesbezüglich wurden auch mehrere Arbeitskreise eingerichtet.

„Der Bund, „via donau“ und das Land Niederösterreich haben alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet, um einen höchstmöglichen Sicherheitsstandard herzustellen. Es muss jedoch auch betont werden, dass ein absoluter Schutz auch mit den besten technischen Maßnahmen nicht gewährleistet werden kann“, meinte Kukacka. Man habe es hier mit unkalkulierbaren Naturphänomenen zu tun, müsse aber dafür sorgen, besser auf solche vorbereitet zu sein, so der Staatssekretär.

Landesrat Plank bedankte sich bei allen Beteiligten: „Es hat sich ein sehr guter Teamgeist entwickelt, mit dem an dieser Problemstellung gearbeitet wurde. Die Sanierungen und Instandsetzungen der beschädigten Dammstellen wurden auf dem letzten Stand der Technik ausgeführt, und auch der gesamte Damm wird noch auf diesen Stand gebracht“, betonte Plank. Die hier geleistete Arbeit sei sehr umfassend gewesen und man habe kein Thema ausgelassen. Der Hochwasserschutz müsse optimal gegeben und „verteidigbar“ sein; dafür seien die Voraussetzungen in hervorragender Weise geschaffen worden. Man habe – so weit das möglich sei – die Aufgabe, die Menschen zu schützen; das Land Niederösterreich werde dazu umfassend seinen Beitrag leisten, so der Landesrat.

Nähere Informationen: Büro Landesrat Plank, Dr. Christian Milota, Telefon 02742/9005-12701, e-mail christian.milota@noel.gv.at.


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