07.07.2006 | 11:16

Ärztliche „Rund um die Uhr“-Versorgung im Waldviertel

LR Schabl: Pilotprojekt soll auf ganz NÖ ausgedehnt werden

Gesundheits-Landesrat Emil Schabl hat heute bei einer Pressekonferenz zusammen mit Dr. Johann Jäger von der Niederösterreichischen Ärztekammer und Gerhard Hutter, dem Obmann der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse, ein Pilotprojekt für eine ärztliche „rund um die Uhr“-Versorgung im Waldviertel vorgestellt.

Der seit 1. Juli laufende Modellversuch umfasst die Bezirke Horn, Gmünd, Waidhofen an der Thaya und Zwettl. In Zusammenarbeit zwischen dem Land Niederösterreich, der Ärztekammer, der Kurie der niedergelassenen Ärzte und der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse soll eine Verbesserung der allgemeinmedizinischen Versorgung und der Erreichbarkeit von Hausärzten erzielt werden. Der Versuch laufe bis Ende des Jahres, werde evaluiert, wenn notwendig verbessert und auf das ganze Land ausgedehnt, gab Landesrat Schabl bekannt. „Ziel ist eine Verbesserung der Erreichbarkeit und des Patientenservices.“ Er, Schabl, glaube, der Weg, der eingeschlagen wurde, sei auch der richtige zu einer umfassenden Versorgung der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher.

Dr. Johann Jäger von der Niederösterreichischen Ärztekammer stellte das Pilotprojekt im Detail vor. Das Waldviertel als Testregion sei deshalb ausgewählt worden, weil gewisse strukturelle Probleme vorhanden seien. Dies sei nun ein Versuch, die hausärztliche Versorgung zu verbessern. Durch Umschichtung der bestehenden Finanzmittel entstünden keine Mehrkosten.

Die Neuerungen wurden anhand der Bezirke Horn und Gmünd erläutert. In Horn waren bisher drei Ärzten zu einem Betreuungssprengel zusammengefasst. Dabei kam es vor allem im Sommer während der Urlaubszeit zu Versorgungsengpässen. Nun wurden die Sprengel vergrößert, damit mehr Ärzte eine strukturierte und definitive Versorgung gewährleisten können. Dabei ist mindestens ein Vertragsarzt für Allgemeinmedizin zwischen 7 und 19 Uhr, zusätzlich zu den regulären Ordinationszeiten der Ärzte, laut Dienstplan erreichbar. Zwischen 19 und 7 Uhr erfolgt die Versorgung wie bisher entsprechend der Vereinbarung zum Wochentagsnachtbereitschaftsdienst, die den ganzen Bezirk umfasst. Weiters sollen die bisherigen sechs Sonn- und Feiertagsdienstsprengel des Bezirkes Horn zu vier größeren Wochenendsprengeln zusammengelegt werden. Zusätzlich wird dem diensthabenden Arzt auf Wunsch bei einem Einsatz ein Transportdienst mit Fahrer zur Verfügung gestellt, damit er sich voll und ganz auf seine Tätigkeit konzentrieren kann. Im Bezirk Gmünd wird die Teilung in Tag- und Nachtdienst auch am Wochenende beibehalten.

Der Obmann der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse, Gerhard Hutter, fügte hinzu, das Wesentliche sei, einen Vertragsarzt außerhalb der Ordinationszeiten zu erreichen. Er hoffe, dass man 2007 dieses Pilotprojekt auf ganz Niederösterreich übertragen könne.


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