05.07.2006 | 16:38

Umfahrung von Jetzelsdorf eröffnet

Pröll: Neue verkehrspolitische Zeitrechnung für Pulkautal

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll eröffnete heute die in einer Bauzeit von rund zweieinhalb Jahren errichtete Umfahrung von Jetzelsdorf (Bezirk Hollabrunn). „Mit dem morgigen Tag beginnt im Pulkautal eine neue verkehrspolitische Zeitrechnung“, betonte Pröll. So gewinne durch die Fertigstellung dieses Straßenstücks an dieser wichtigen Nahtstelle Europas die gesamte Region an internationaler Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität. Diese Umfahrung führe zu einer Verkehrsentlastung in der Ortschaft Jetzelsdorf sowie zu einer erheblichen Aufwertung der Weinviertler Straße B 303 als überregionale Verbindung der Verkehrsachse Wien-Prag. Dadurch sei künftig eine bessere Verkehrsanbindung mit den Nachbarn im größeren Europa möglich.

Laut Pröll werde das Land im Jahr 2006 rund 500 Millionen Euro in den Straßenbau investieren. Dass der Straßenbau auch ein wichtiger Wachstums- und Wirtschaftsmotor sei, zeige auch die Tatsache, dass tausende Arbeitskräfte durch den Ausbau Beschäftigung finden und vielerorts entlang des höherrangigen Straßennetzes zusätzliche Betriebsgebiete entstehen. Zudem habe die jüngste Arbeitsmarktstatistik für Niederösterreich eine Reduktion der Arbeitslosigkeit um 8 Prozent ergeben.

Die neue Umfahrung beginnt rund 700 Meter südlich der Ortschaft Jetzelsdorf und schwenkt in westlicher Richtung zum Kreuzungsbereich mit der Landesstraße B 45 ein, wo ein Kreisverkehr errichtet wurde. Im Anschluss daran wird die Trasse niveaugleich über die ÖBB-Strecke Laa an der Thaya – Zellerndorf und weiter über die Pulkau geführt. Nach diesen Querungen verläuft die Straße westlich des Retzbaches und kreuzt die Landesstraße L 1026 in Form eines Kreisverkehrs. In der Folge wurde im Bereich der Steigungsstrecke eine Kriechspur bis zum Baulosende errichtet, wo die Straße wieder in Form eines Kreisverkehrs in die bestehende B 303 einmündet.

Die Fahrbahn der Umfahrungsstraße weist eine Breite zwischen 8,5 und 13 Meter auf. Im Zuge des Bauvorhabens wurden acht Brückenobjekte errichtet, wobei der rund 270 Meter lange Talübergang über den Retzbach das Herzstück bildet. Im Zuge des Projekts wurden auf einer Gesamtlänge von rund 1.500 Metern für die Anrainer hoch absorbierende Lärmschutzwände bzw. Lärmschutzdämme errichtet. Zudem wurden die Trassierungselemente so gewählt, dass in Zukunft problemlos ein vierstreifiger Ausbau möglich ist. Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf rund 21 Millionen Euro.

Auch für den Schutz von Fröschen bei ihren Wanderungen zu den Laichplätzen wurde vorgesorgt. Amphibienzäune und Amphibiendurchlässe bieten den Lurchen den nötigen Schutz und Lebensraum. Auch für das Wild wurde als Querungsmöglichkeit eine Grünbrücke in Kombination mit einem Güterweg errichtet.

Bei dem Bauprojekt erfolgten in der Zeit zwischen Oktober 2003 und Juli 2004 archäologische Grabungen durch das Bundesdenkmalamt im Bereich von fünf Teilabschnitten des Trassenbereiches. Dabei wurden zahlreiche große zeitliche Funde entdeckt und Kunstgegenstände freigelegt.

Nähere Informationen: NÖ Straßendienst, Ing. Markus Hahn, Telefon 02742/9005-14737.


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