09.05.2006 | 16:32

Büro der Fachstelle für Suchtvorbeugung in St. Pölten eröffnet

Bohuslav: Heuer um 30 Prozent mehr in Suchtarbeit investiert

Landesrätin Dr. Petra Bohuslav eröffnete heute in St. Pölten ein Büro der Fachstelle für Suchtvorbeugung, Koordination und Beratung NÖ. Der Eröffnung vorangegangen war ein „Round Table“ zum Thema „Die Belastung von Angehörigen suchtkranker Menschen“. Beim Thema Sucht werden meist viel zu wenig auf Angehörige, Eltern und Freunde eingegangen, sagte dabei Bohuslav. Sie seien aber Menschen, die oft von Emotionen geprägt, ganz wesentlich Anteil an der Ausnahmesituation hätten, welche die Sucht mit sich bringe.

2005 sei in Niederösterreich durch Angebote und neue Maßnahmen, eine Offensive gestartet worden, so Bohuslav weiter. So sei eine Hotline für die Angehörigen Drogenabhängiger eingerichtet worden, die eine anonyme, kostenlose Beratung zum richtigen Umgang mit Suchtkranken zum Ziel habe. Auch seien fünf Selbsthilfegruppen, davon zwei in St. Pölten, eingerichtet worden. Sieben neue Suchtberatungsstellen als erste Anlaufstellen für alle jene, die von einer Sucht als Konsumenten oder als Angehörige betroffen sind, seien in Baden, Lilienfeld, Neunkirchen, Horn, Gänserndorf, Bruck an der Leitha und in Wiener Neustadt eröffnet worden; 2006 folgen noch jene in Tulln und Klosterneuburg. Zudem stünden in acht niederschwelligen Jugendberatungsstellen in Berndorf, Mödling, Tulln, Wiener Neustadt, St. Pölten, Krems, Schwechat und Waidhofen an der Ybbs die Türen weit offen.

Von 2004 auf 2005 sei die Zahl der Drogentoten von 28 auf 21 gesunken, zeigte sich Bohuslav zuversichtlich. Aber immer noch gelte: „Jeder Drogentote ist um einer zu viel.“ Auch heuer gehe die Arbeit in den drei Bereichen des NÖ Suchtplans, Prävention, Beratung und Therapie, intensiv weiter. So würde das Land heuer mit rund 2,3 Millionen Euro um 30 Prozent mehr in die Suchtarbeit investieren als 2005.

Die Fachstelle wurde 2005 umstrukturiert, die NÖ Suchtkoordination vom Land Niederösterreich in den Verein integriert. Der Verein agiert jetzt als Drehscheibe für Niederösterreich und ist hier zugleich die erste Anlaufstelle der Sucharbeit. Die Räume der Fachstelle wurden neu adaptiert und umfassen jetzt drei Stockwerke. Die Tätigkeit der Fachstelle umfasst u. a. die Aus- und Weiterbildung von MultiplikatorInnen, Vorbeugungsprojekte in Kindergärten und Schulen, in der Jugendarbeit, in Gemeinden und Betrieben, aber auch Vorträge und Workshops für Eltern sowie Veranstaltungen und Tagungen zum Thema Sucht und Suchtvorbeugung. Dazu kommen noch Schulprojekte wie „Viktoria auf Reisen“, ein suchtpräventives Mitspieltheater für Kinder.

Weitere Informationen: Telefon 02742/314 40-14, e-mail werner.harauer@suchtvorbeugung.at, www.suchtvorbeugung.at.


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