04.05.2006 | 13:12

Studie zum Substanzkonsum von Jugendlichen vorgestellt

Bohuslav: Jugendliche brauchen Rückhalt in gewissen Situationen

Die Jugend- und Suchtberatungsstelle „auftrieb“ in Wiener Neustadt bzw. die Autorinnen Mag. Helene Neumayr und Mag. Andrea Gartner-Schiller stellten heute in Wiener Neustadt die „Studie zum Substanzkonsum von Jugendlichen aus Wiener Neustadt und Umgebung 2005/2006“ vor. Diese Stelle beriet in den letzten Jahren viele Jugendliche und deren Angehörige, die durch den Konsum illegaler und legaler Drogen gefährdet sind. In den Gesprächen fiel auf, dass Eltern vor allem Cannabis als d i e Einstiegsdroge fürchteten, den Konsum von Alkohol und Nikotin hingegen bagatellisierten. Heute wurden Zahlen über den Konsum von Alkohol und Nikotin vor allem bei den unter 16-Jährigen bekannt gegeben.

Von September 2005 bis Jänner 2006 fragte „auftrieb“ nach der Häufigkeit des Konsums verschiedener Substanzen, nach Erfahrungen mit Räuschen, nach der Finanzierung legaler Suchtmittel und bei regelmäßig rauchenden Jugendlichen auch nach der Menge der gerauchten Zigaretten. 1.404 anonyme Fragebögen konnten ausgewertet werden. Die Ergebnisse: Die legalen Substanzen liegen mit großem Abstand vor den illegalen. An erster Stelle des regelmäßigen Konsums von Substanzen liegt jener von Alkohol mit über 14 Volumensprozent inklusive Alkopops, an zweiter jener von Alkohol mit unter dieser Marke, an dritter jener von Zigaretten. Fast 50 Prozent der unter 16-Jährigen und über 83 Prozent der 16- bis 19-Jährigen gaben an, dass sie schon mindestens ein Mal betrunken gewesen sind. 23 Prozent der unter 16-Jährigen und 49 Prozent der 16- bis 19-Jährigen sagten, dass sie regelmäßig mindestens ein Mal im Monat betrunken sind. Mädchen beginnen mit dem Konsum legaler Substanzen früher als Burschen. Die „harten“ Drogen wie Opiate oder Kokain spielen hingegen bei den Jugendlichen eine untergeordnete Rolle.

Die Organisation des NÖ Suchtplans wurde jetzt auf eine neue Basis gestellt: Prävention stehe vor Therapie und Therapie vor Strafe, sagte Landesrätin Dr. Petra Bohuslav. Jedenfalls brauche jeder Jugendliche „Rückhalt in bestimmten Situationen“ und Unterstützung, die schon beim Kindergarten beginne. Das Land Niederösterreich habe auch mit anderen Rezepten zur Prävention wie dem Einsatz von Streetworkern oder mit „Checkpoints“ in Diskotheken beste Erfahrungen gemacht. Bei der Beratung von Suchtgiftgefährdeten und deren Angehörigen habe das Land mittlerweile ein flächendeckendes Netz aufgebaut. „Wir sind noch lange nicht am Ende des Weges, aber wir haben die richtige Richtung eingeschlagen“, so Bohuslav.


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