30.01.2006 | 10:16

Für 2006 Ansteigen der Borkenkäfer-Populationsdichte erwartet

Plank: Land NÖ fördert wichtige Forstschutz-Maßnahmen

Obwohl 2004 und 2005 speziell in den Sommerperioden keine optimale Witterung für eine Massenvermehrung von Borkenkäfern geherrscht hat, war bei dem vom NÖ Forstaufsichtsdienst durchgeführten Borkenkäfermonitoring eine deutliche Zunahme der Populationszahlen bei den für die Fichte gefährlichsten Borkenkäferarten zu verzeichnen. Allein der Vergleich der auf elf Fallenstandorten in Niederösterreich in den Jahren 2004 und 2005 gefangenen Buchdrucker (Ips typographus) und Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) lässt für das Jahr 2006 eher ein Ansteigen der Populationsdichte und damit eine Zunahme des Gefährdungspotenzials für die heimischen Fichtenwälder erwarten.

Zusätzlich hat nun die Schneebruchsituation der letzten Wochen in Niederösterreichs Wäldern weitere günstige Voraussetzungen für ein Ansteigen der Borkenkäferzahlen geschaffen. Nachdem nahezu im gesamten Fichtenwaldgebiet Niederösterreichs verstreut vor allem Einzelbrüche, teilweise aber auch flächige Schneebruchschäden zu verzeichnen waren, sind gerade dort die besten Brutvoraussetzungen für Borkenkäfer geschaffen worden.

Das Hauptaugenmerk des NÖ Forstaufsichtsdienstes liegt deshalb ab sofort auf einer möglichst umgehenden Intensivierung von Forstschutzmaßnahmen zur Borkenkäferprävention. Sobald es die Schneeverhältnisse zulassen, ist von den Waldbesitzern das angefallene Schneebruchholz möglichst rasch aufzuarbeiten, aus dem Wald zu entfernen bzw. für eine Borkenkäfervermehrung unschädlich zu machen. Dazu ist es auch wichtig, das im Rahmen dieser Schneebruchschäden angefallene Wipfel- und Astmaterial schaduntauglich zu machen: Durch Verhacken und Mulchen, die Zerkleinerung in kleinste Biomasseteilchen, wird das verbleibende Stamm-, Ast- und Wipfelmaterial brutuntauglich für Borkenkäfer.

„Jeder Waldeigentümer, der diese Maßnahme bis spätestens 31. Mai 2006 setzt, erhält je nach Kosten bis zu 1.000 Euro als Förderung“, stellt dazu Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank fest. Darüber hinaus wird 2006 auch wieder die Fangbaumvorlage gefördert. Mit dieser Maßnahme soll bei gefährdeten Waldbeständen besonders der erste ‚Käferansturm’ im Frühjahr bzw. Frühsommer gefangen und aus dem Wald entfernt werden. „Für die Vorlage eines Fangbaumes erhalten Waldbesitzer einen Förderbetrag von 22 Euro. Wichtig ist hier eine ständige Kontrolle sowie die rechtzeitige Entfernung der Fangbäume durch den Waldbesitzer“, erklärt Plank.

Genaue Auskünfte über die Förderungsabwicklung sowie fachliche Beratung und Informationen erhalten die Waldeigentümer bei den Bezirksforstinspektionen der zuständigen Bezirkshauptmannschaften sowie bei den Forstsekretären der Bezirksbauernkammern. Nähere Informationen auch beim Forstschutzreferat der Landesforstdirektion beim Amt der NÖ Landesregierung (Dipl.Ing. Dr. Reinhard Hagen, Telefon 02742/9005-12959, Ing. Andreas Müller, Telefon 02742/9005-13223, Eva Haider, Telefon 02742/9005-12890).


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