13.01.2006 | 13:53

Drei Viertel der NÖ Bevölkerung gegen Glückspielautomaten

Kranzl: 4 bis 6 Prozent der ÖsterreicherInnen sind spielsüchtig

Für das „Kleine Glückspiel“ und für Glückspielautomaten besteht in Niederösterreich seit 1982 ein Verbot, sagte Landesrätin Christa Kranzl heute im Landhaus in St. Pölten bei einer Pressekonferenz, die sie gemeinsam mit der Geschäftsführerin des Instituts für empirische Sozialforschung GmhH (IFES), Dr. Imma Palme, gab. Nur drei Bundesländer, nämlich Wien, Kärnten und Steiermark, hätten bisher das „Kleine Glückspiel“ legalisiert und würden jetzt die Folgen bereits verstärkt spüren.

Es habe von einzelnen Interessensgruppen Vorschläge gegeben, auch in Niederösterreich das bestehende Verbot des „Kleinen Glückspiels“ aufzuweichen. Kranzl war hingegen anderer Meinung: „Das ‚Kleine Glückspiel’ muss in Niederösterreich weiterhin verboten bleiben.“

Diskussionen um das Verbot bewogen Kranzl schließlich, die NiederösterreicherInnen durch die IFES befragen zu lassen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung, bei der im Jänner 2006 1.000 Personen über 14 Jahre befragt wurden, waren eindeutig: „75 Prozent, also drei Viertel der niederösterreichischen Bevölkerung, lehnen Spielhallen, Spielmöglichkeiten und das ‚Kleine Glückspiel’ ab“, betonte Kranzl.

75 Prozent der Befragten waren für die grundsätzliche Ablehnung der Glückspielautomaten, 23 Prozent für die Genehmigung, zwei Prozent gaben keine Antwort. Bei Frauen war der Wunsch nach einem weiteren Verbot der Automaten mit 78 Prozent noch klarer. Auf die Frage, ob sich die Landesrätin gegen die Aufstellung und den Betrieb von Glückspielautomaten einsetzen soll, antworteten 71 Prozent mit „Ja“. Es gebe Pläne, in jedem Landesviertel zwei bis vier Hallen mit bis zu 30 Glückspielautomaten zu eröffnen, begann eine weitere Frage. Auch hier war das Ergebnis eindeutig: 75 Prozent waren gegen Hallen mit Glückspielautomaten. Nur 22 Prozent glauben, dass man durch Hallen mit Glückspielautomaten das illegale Spielertum in den Griff bekommt.

4 bis 6 Prozent der ÖsterreicherInnen seien spielsüchtig, und die Betroffenen würden sich oft in einem hohen, die Existenz bedrohenden Ausmaß verschulden, so Kranzl, die auch für Februar 2006 eine Fachtagung über dieses Problem ankündigte.


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