11.01.2006 | 09:45

Wanderausstellung „50 Jahre Flüchtlingsland Österreich“

Bis 20. Jänner im NÖ Landhaus zu sehen

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Genfer Flüchtlingskonvention eröffneten gestern im Foyer des Hauses 1A im NÖ Landhaus in St. Pölten die Landesrätinnen Dr. Petra Bohuslav und Christa Kranzl die Wanderausstellung „50 Jahre Flüchtlingsland Österreich – Wege zur Integration“. Die vom Österreichischen Integrationsfonds gestaltete Schau dokumentiert die umfangreiche Flüchtlingsarbeit und Flüchtlingsgeschichte in Österreich. Schwerpunkte sind die Entwicklung des Asylrechts auf europäischer Ebene, die Entstehung der rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich sowie Beispiele erfolgreicher Integrationspolitik. Im Rahmen der Schau wird nicht nur Österreichs wiederholtes Bekenntnis zur Konvention und seine politische sowie rechtliche Bedeutung dokumentiert, sondern auch dem Schicksal der Menschen als Flüchtlinge besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Bohuslav begrüßte bei der Eröffnung junge Tänzerinnen aus Tschetschenien in deren Landessprache, um zugleich auch darauf zu verweisen, wie wichtig die Rolle der Sprache für die gegenseitige Verständigung sei. Zudem erinnerte sie an die großen Flüchtlingswellen 1956 (Ungarn), 1968 (Tschechoslowakei), 1981 (Polen) und auf jene Anfang der neunziger Jahre (ehemaliges Jugoslawien): „Mehr als zwei Millionen Menschen haben seit 1945 in Österreich Zuflucht gefunden, davon eine Million dauerhaft.“ Notwendig seien auch der Schutz vor Missbrauch und eine klare Trennung zwischen Einwanderung und Durchwanderung einerseits sowie Asyl andererseits. „Nur wenn man Verfolgte ‚sauber’ von Einwanderungswilligen trennt, kann der Kerngedanke des Asylrechts gewahrt werden“, sagte Bohuslav, die eine Bekämpfung des Schlepperwesens und der organisierten Kriminalität als wichtige Herausforderungen der heutigen Zeit nannte.

„Der Österreichische Integrationsfonds und seine Mitarbeiter leisten zusammen mit den vielen hilfsbereiten Bürgern in unserem Land eine großartige Flüchtlingsarbeit. All das, was wir abstrakt in Verträgen, Gesetzen und Programmen diskutieren, wird dadurch mit Leben, Engagement, Leidenschaft und viel Arbeit erfüllt“, betonte Kranzl. Mit der Arbeit in den Integrationswohnhäusern, mit dem Angebot von Wohnungen und Starthilfen für den Einstieg in den Arbeitsmarkt werde ein erster und wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Integration in Österreich gesetzt.


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