21.12.2005 | 09:12

Steiner Tor in Krems nach Restaurierung wiedereröffnet

Pröll: Land Niederösterreich übernimmt ein Drittel der Kosten

Das Steiner Tor gehöre nicht nur den Kremsern oder Niederösterreichern, sondern der ganzen Republik, unterstrich Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll gestern Abend bei der Wiedereröffnung des Steiner Tors, dem abschließenden Höhepunkt der heurigen Feierlichkeiten zum 700-Jahr-Jubiläum des Kremser Stadtrechts, die kulturhistorische Bedeutung des Kremser Wahrzeichens. Von den Sanierungskosten von rund 600.000 Euro werde das Land Niederösterreich daher ein Drittel übernehmen, konnte der Landeshauptmann zudem in Krems einen am Vormittag des selben Tages gefassten Regierungsbeschluss verkünden.

Krems habe immer Sensorium und Feingespür für sein Kulturerbe bewiesen, daher sei die Anerkennung als Weltkulturerbe auch kein Zufall. Für Niederösterreich dokumentiere die Wiedereröffnung, wie sorgsam und umsichtig mit der Verantwortung gegenüber den Kulturdenkmälern umgegangen werde. Als Brücke aus der Vergangenheit in die Zukunft sei das Steiner Tor ein Bindeglied zwischen der Altstadt und dem zukunftsträchtigen Teil rund um den Campus und neue innovative Unternehmen, mit der die Bildungsstadt Krems zu einem niederösterreichischen Imageträger ersten Ranges geworden sei, so Pröll.

Das Steiner Tor, um 1480 auf Anordnung von Kaiser Friedrich III. errichtet und mit dem berühmten Schriftzug „AEIOU“ versehen, ist das letzte noch verbliebene der ehemals vier Kremser Stadttore. Pläne für einen Abriss im 19. Jahrhundert konnten durch die k.k. Central-Commission für Kunst- und historische Denkmale, Vorgängerorganisation des Denkmalamtes, und die Geschäftsleute der Kremser Landstraße, die Beeinträchtigungen bei ungehindert durchziehendem Westwind befürchteten, verhindert werden.

Vor zehn Jahren wurden im Steiner Tor zudem in einem Kunstprojekt von Leo Zogmayer zwei Metallkuben und eine Erklärung gegen Rassismus und Antisemitismus eingemauert, die von rund 500 Menschen unterzeichnet worden war. Erinnert wird damit an die Jüdin Anna Lambert, die in unmittelbarer Nähe wohnte und 1939 mit zwei Kleinkindern nach England flüchten konnte.


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