24.11.2005 | 10:15

Analphabetismus muss nicht sein

„Basisbildung NÖ“ geht in die nächste Phase

Das Projekt des Bildungs- und Heimatwerkes NÖ (BHW) mit Unterstützung des Landes NÖ und des Arbeitsmarktservices (AMS) hat im ersten Projektjahr bereits 131 Menschen in Grundkenntnissen der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen sowie EDV geschult.

In diesem Zusammenhang unterstrich Landesrätin Dr. Petra Bohuslav die Notwendigkeit dieses Bildungsangebotes, das nicht nur die soziale Eingliederung der funktionalen AnalphabetInnen in Niederösterreich ermöglichen soll, sondern auch die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. „Wir müssen uns von dem Vorurteil verabschieden, dass AnalphabetInnen einen geringen Intelligenzquotienten haben, die Gründe dafür liegen meist in einem Versäumnis der ersten Schuljahre oder ob man sich innerhalb der Familie mit den Kulturtechniken befasst hat“, betont Bohuslav.

Die Hälfte der 74 Männer und 57 Frauen, die im ersten Projektjahr bereits Basisbildungsschulungen besucht haben, war zum gegebenen Zeitpunkt arbeitslos. Der Zugang zum Projekt erfolgte über soziale Einrichtungen, Vermittlung durch das AMS oder durch Eigeninitiative. Zwei Drittel der nunmehr geschulten NiederösterreicherInnen verfügten über einen Sonderschulabschluss, der Rest hatte einen Hauptschul- oder Lehrabschluss.

Die Schulungen der „Basisbildung“ werden bedarfsorientiert flächendeckend in ganz Niederösterreich angeboten. 2005 fanden sie unter anderem in St. Pölten, Krems, Amstetten, Wieselburg, Zwettl, Wiener Neustadt, Purgstall, Melk, Hollabrunn, Waidhofen an der Ybbs und im Raum Gänserndorf statt.

In Österreich haben Expertenschätzungen zufolge bis 600.000 Menschen massive Probleme beim Lesen, Verstehen von Texten, Schreiben und Rechnen; in Niederösterreich sind es zwischen 60.000 und 120.000.

Nähere Informationen: Christine Schubert, Telefon 02742/31 13 37 bzw. 0650/760 84 52, e-mail c.schubert@bhwnoe.at, www.basisbildung.at.


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