18.11.2005 | 10:16

Dritter NÖ Bildungsgipfel über „Chance für neue Schulformen“

Beim dritten NÖ Bildungsgipfel mit dem Titel „Chance für neue Schulformen“ im Landhaus in St. Pölten stellte gestern Nachmittag Landesrätin Christa Kranzl fest, dass bei einer Bildungsumfrage in ganz Niederösterreich mehr als 50 Prozent der Pflichtschulen und fast 33 Prozent der Eltern die Fragebögen retournierten. Daraus seien einige besonders interessante Ergebnisse herauszuheben: 35,8 Prozent der Befragten, so Kranzl, würden sich eine ganztägige Schulform wünschen. Auch die Klassenschülerhöchstzahl sei zu hoch. Zudem würden zahlreiche Befragte über die praktische Umsetzung zu wenige Informationen besitzen. Immerhin hätte die ganztägige Schulform in vielen Ländern Europas sich glänzend bewährt. Sie sehe jedenfalls die ganztägige Schulform als freiwilliges Angebot, das mit der Zustimmung der Eltern und des Schulerhalters verwirklicht werden kann.

Die Schule, ein großer Dienstleistungsbereich, sei nicht statisch, sondern etwas höchst Dynamisches, meinte der Amtsführende Präsident des Landesschulrates für Niederösterreich, Adolf Stricker. Es gäbe viele Vorstellungen, wie die Schule funktionieren soll; jedenfalls solle jeder einzelne Mensch durch die Schule optimal gefördert werden.

Eine ganztägige Schulform würde große Anstrengungen „von uns allen erfordern“, argumentierte Univ.Prof. Dr. Max H. Friedrich in seinem Referat über „Pädagogisch-psychologische Vorteilsaspekte schulischer Ganztagsbetreuung“. Ganztagsschulen können und sollen keine Zwangstagsschulen sein, sie würden aber erhebliche pädagogische und psychologische Vorteile bieten. Derzeit neige man eher zum „Wegdelegieren der Erziehung“, meinte Friedrich weiter. Wichtig für die Erprobung der Ganztagsschule seien Menschen, die Kenntnisse in der Entwicklungspsychologie hätten. Friedrich sprach sich auch für mehr Freiheit in der Schule aus.


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