28.10.2005 | 11:55

NÖ Patientenanwalt fordert Abschaffung der Vorab-Bewilligung von Medikamenten

Oberösterreichisches Modell auch auf Niederösterreich anwenden

„Die Chefarztpflicht für Medikamente muss weg.“ Diese Forderung erneuert heute der NÖ Patientenanwalt Gerald Bachinger gemeinsam mit Kurt Hiess, Präsident des Dachverbandes der Selbsthilfegruppen NÖ. Das neue Modell in Oberösterreich solle als Maßstab dienen, der rasch auch in Niederösterreich angelegt werden müsse.

Bekanntlich haben sich in Oberösterreich Gebietskrankenkasse und Ärztekammer geeinigt, die Bewilligungspflicht im Vorhinein für Medikamente zu streichen. Sie gelte sogar für die so genannte „no box“ (Medikamente für Ausnahmefälle), wie Bachinger betont. „Dieses Modell muss nun möglichst rasch auch für die Patienten in Niederösterreich umgesetzt werden.“

Laut Hiess werden die derzeitigen Konflikte und Kommunikationsprobleme zwischen dem chefärztlichen Dienst und den Ärzten auf dem Rücken der Patienten ausgetragen: „Sie erhalten die Medikamente damit nicht in der kürzest möglichen Zeit. Wir verlangen, dass sie als die Schwächsten im System aus dieser Situation herausgenommen werden. Es ist nicht einzusehen, dass die Patienten in Niederösterreich schlechter gestellt sein sollen als in Oberösterreich.“

Patientenanwalt Bachinger spricht sich zudem für die Beibehaltung einer wirtschaftlichen und fachlichen Qualitätskontrolle aus; sie müsse allerdings künftig als Kontrolle im Nachhinein erfolgen. „Die Verantwortung für das richtige Verordnen von Medikamenten gehört an den richtigen Platz - nämlich zum Arzt, der den Patienten am besten kennt.“

Weitere Informationen: Dr. Gerald Bachinger, NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft, 3100 St. Pölten, Tor zum Landhaus, Rennbahnstrasse 29, Telefon 02742/9005-15575

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