19.10.2005 | 13:11

Enquete im Landhaus über „Aktuelle Schulfragen“

Kranzl: PISA nicht überbewerten, aber auch nicht unterbewerten

Im NÖ Landhaus in St. Pölten findet heute eine Enquete zum Thema „Aktuelle Schulfragen“ statt. Bei dieser Enquete, so die Veranstalter - die NÖ Landesakademie (Bereich Gesundheit und Soziales), das Pädagogische Institut des Bundes für Niederösterreich und der Landesschulrat für Niederösterreich -, soll dem medialen Gesichtspunkt einer reinen Interpretation der PISA-Ergebnisse eine Gesamtsicht auf den schulischen Erziehungs- und Bildungsauftrag gegenübergestellt werden.

Sie selbst habe die PISA-Studie nicht überbewertet, aber auch nicht unterbewertet, sagte Landesrätin Christa Kranzl in ihren Grußworten. Sie sehe es vielmehr als positives Element rund um die PISA-Ergebnisse an, dass jetzt über die Schule und die Bildung wieder diskutiert werde und dass in diesen Prozess möglichst viele Betroffene einbezogen werden. Bildung müsse ständig den gesellschaftlichen Veränderungen angepasst werden. Die Situation der Familien habe sich im Zeitalter der Globalisierung ebenso geändert wie wirtschaftliche Anforderungen oder die Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz. Man müsse die PISA-Ergebnisse dem Erziehungs- und Bildungsauftrag gegenüber stellen, aber auch einem weiteren heutigen Schwerpunkt, der Gesundheit, Beachtung zu schenken.

Es sei eine niederösterreichische Innovation gewesen, die Schule als Dienstleistung zu sehen, meinte der Amtsführende Präsident des Landesschulrates für Niederösterreich, Adolf Stricker. Was die schulische Ausbildung, mit einer angemessenen Leistungsorientierung verbunden, betreffe, sei man sehr gut unterwegs. Man solle über die Schule und über die schulische Erziehung aber nicht plakativ diskutieren, sondern über ganz bestimmte, klar definierte Bereiche, sagte Stricker weiter. Noch nie wurde erhobenes Zahlenmaterial – unbewusst oder bewusst – „so missbräuchlich benutzt“ wie in der PISA-Studie. Es sei völlig unzulässig gewesen, einzelne Schularten hinsichtlich ihrer Qualität und Leistungsfähigkeit zu bewerten. Drei Schulbereiche seien völlig zu Unrecht „unter die emotionalen Räder gekommen“. Von einem breiten Bündel von erlernten Fähigkeiten wurden bei PISA nur vier Parameter bewertet. Von hier aus auf das gesamte Schulwesen Rückschlüsse zu ziehen, sei seriös nicht möglich. Werte man hingegen alle Parameter und andere seriöse Erhebungen, dann zähle die österreichische Schule mit Sicherheit „zu den zehn besten Schulsystemen“.


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