13.10.2005 | 13:01

Konsumentenschutzumfrage zum Thema Ladenöffnungszeiten

Kranzl: Bestehendes Angebot reicht aus

Landesrätin Christa Kranzl kündigte heute in St. Pölten die Durchführung einer landesweiten Konsumentenschutzumfrage zum Thema Ladenöffnungszeiten an. Mitte November dieses Jahres sollen an alle niederösterreichischen Haushalte entsprechende Fragebögen versandt werden.

Primärer Hintergrund für die Thematik ist das Inkrafttreten des „Öffnungszeitengesetzes 2003“ im August 2003 bzw. die NÖ Öffnungszeitenverordnung 2003 vom Dezember 2003. Laut Kranzl könne man sehen, dass die damals festgelegte Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten sich „nicht rechnet“ bzw. „von den KonsumentInnen nicht entsprechend angenommen wird“. In diesem Zusammenhang präsentierte die Landesrätin eine Umfrage, die im Dezember des Vorjahres durchgeführt wurde und bei der 250 KonsumentInnen und 50 Personen, die damals in Handelsunternehmen tätig waren, befragt wurden. Diese Umfrage ergab unter anderem, dass 51 Prozent der KonsumentInnen längere Öffnungszeiten und 80 Prozent der KonsumentInnen geöffnete Geschäfte an Sonn- und Feiertagen strikt ablehnen. Bei den befragten Handelsangestellten wurden längere Öffnungszeiten von 88 Prozent abgelehnt.

Zudem sei, wie Kranzl betonte, der „allgemein prognostizierte Aufschwung der Arbeitsmarktsituation im Zusammenhang mit der Ausweitung der Ladenöffnungszeiten nicht eingetreten“ und die Zahl der Handelsgeschäfte im Vergleich zum Vorjahr um zwei Prozent gesunken. „Viele Einzelhandelsgeschäfte nützen mangels Ansturms die bestehenden Möglichkeiten der Ladenöffnungszeiten schon jetzt nicht aus – weil es sich einfach nicht rechnet“, so Kranzl.

Den zweiten „Anlass“ für diese Thematik stellt der „Internationale Landfrauentag“ dar, der seit 1995 am 15. Oktober begangen wird und besonders die in ländlichen Regionen lebenden Frauen in den Mittelpunkt stellen soll. „Frauen zählen zu den Hauptbetroffenen bei verlängerten Ladenöffnungszeiten“, so Kranzl. Fast 70 Prozent aller im Einzelhandel beschäftigten Personen seien Frauen; im Handel würden die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen nach wie vor mit bis zu 40 Prozent am stärksten auseinander klaffen. Zudem würden Frauen in dieser Branche verstärkt „Teilzeit arbeiten“ bzw. weniger qualifizierte Tätigkeiten ausführen und damit geringere Aufstiegschancen haben.

Nähere Informationen: Büro LR Kranzl, Telefon 02742/9005-12340.


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