21.09.2005 | 12:05

5. Europäischer Dorferneuerungskongress in St. Pölten

LH Pröll: Einzigartigkeit des ländlichen Raums erhalten

Im NÖ Landhaus in St. Pölten fand heute der Auftakt für den 5. Europäischen Dorferneuerungskongress zum Thema „Ländlicher Raum 2005. Gewandelte Realitäten – neue Herausforderungen“ statt. Vor rund 300 Dorferneuerungsexperten aus 16 Nationen unterstrich Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, auch Vorsitzender der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung, die Bedeutung eines funktionierenden ländlichen Raums, vor allem auch als Ergänzung und nicht als Gegenpol zur Stadt. Die Dorf- und Stadterneuerung, die vor zwei Jahrzehnten aus kleinsten Anfängen, aber mit viel Optimismus gestartet worden sei, trage heute „sehr erfolgreich Früchte“, und zwar weit über die Grenzen Niederösterreichs und Österreichs hinaus.

Angesichts der rasanten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung und Veränderungen dürfe man aber, so Pröll in seiner Begrüßung, nicht Gefahr laufen, „entwurzelt zu werden“. Deshalb müsse man ständig kritisch hinterfragen, was für die Entwicklung des ländlichen Raums gut bzw. schlecht sei, und man müsse vor allem auch gegen „allgemeine Trends der Zeit ankämpfen“. Kein Verständnis bringt Pröll in diesem Zusammenhang für die weitere Errichtung von Sendemasten in Niederösterreich auf. Das Land stellt bekanntlich die Handybetreiber vor die Alternative, entweder eine Landesabgabe zu entrichten oder bestehende Sendemasten gemeinsam mit anderen Mobilfunkanbietern zu nutzen. Pröll: „Die Politik dieses Landes hat sich der Nachhaltigkeit verschrieben und wird deshalb auch künftig darauf achten, dass Landschaft, Umwelt und kommende Generationen nicht auf der Strecke bleiben.“ Zudem müsse man den technologischen Fortschritt für und nicht gegen die Menschen nützen.

Die Dorf- und Stadterneuerung ist für den Landeshauptmann auf jeden Fall ein ständiger Prozess, der „nie enden darf und nie enden kann“, mit klaren Zielen und der Bereitschaft und dem Willen, diese Ziele Schritt für Schritt umzusetzen. Dazu müssten auch in Zukunft „die Betroffenen die Beteiligten sein“. Aufgabe und Ziel dieses 5. Europäischen Dorferneuerungskongresses sei es außerdem, weitere Verbündete für die positive Entwicklung des ländlichen Raums zu bekommen, betonte Pröll abschließend.

Bei diesem zweitägigen Kongress werden u. a. auch die vielfältigen Veränderungen und Umbrüche, die die ländliche Lebenswelt heute prägen, zur Sprache gebracht und Ideen und Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen diskutiert. Auf dem Programm stehen Referate namhafter Persönlichkeiten wie beispielsweise von Lebensminister Josef Pröll, der Salzburger Landesrätin Doraja Eberle, dem ehemaligen EU-Kommissar und nunmehrigen Präsidenten der Ökosozialen Forums Europa, Franz Fischler, von Universitätsprofessor Holger Magel von der TU München, der Psychoanalytikerin Rotraud Perner und des indischen Dorfentwicklungspaters Michael Windey.


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