09.09.2005 | 09:06

„Palais Niederösterreich“ offiziell eröffnet

Pröll: Wichtige Schaltstelle und wichtiges Schaufenster in Wien

In das ehemalige NÖ Landhaus in der Wiener Herrengasse ist neues Leben eingekehrt. Ende Jänner dieses Jahres übersiedelte das Außenamt in die historischen Räume in der Wiener Innenstadt, nun hat auch das „Palais Niederösterreich“, ein modernes Veranstaltungszentrum, offiziell seine Pforten geöffnet.

Für Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll kehrt Niederösterreich damit wieder „zu seinen historischen Wurzeln in der Bundeshauptstadt zurück“. Das Veranstaltungszentrum, das in einzigartiger Weise Tradition und Moderne verbinde, solle auch „eine Schaltstelle und Schaufenster Niederösterreichs“ in Wien sein, so Pröll gestern Abend bei der offiziellen Eröffnung des „Palais Niederösterreich“.

Auch der Wiener Bürgermeister Dr. Michael Häupl hieß Niederösterreich in der Bundeshauptstadt herzlich willkommen. „Niederösterreich hat damit den Fuß zurück nach Wien gesetzt“, was auch – nicht nur historisch – die Verbundenheit der beiden Bundesländer zeige, ist Häupl überzeugt.

Wien hat bekanntlich auf den Anspruch auf das Hälfte-Eigentum am Haus Herrengasse 13 verzichtet. Dieser Miteigentumsanspruch wurde durch Liegenschaften egalisiert. Dazu gehörten Eigentumsanteile des Landes an der Donauinsel Nord oder das Haus der ehemaligen Bezirkshauptmannschaft Wien-Umgebung in der Wiener Alserbachstraße. Vertraglich fixiert wurde diese Entscheidung im April 1995. „Das ist nicht selbstverständlich gewesen und spricht auch für den Geist des Miteinander der beiden Bundesländer“, so Pröll.

Ganz entscheidend für die umfangreiche Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Häuser in der Herrengasse 11 und 13 war vor allem die Nachnutzung durch das Bundesministerium für Auswärtige Angelegenheiten. „Und das Außenamt fühlt sich hier sichtlich wohl“, ist Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel überzeugt. Schließlich sei es hier gelungen, die Räume im Sinne ihrer historischen Bedeutung zu beleben und zu nutzen. Schüssel: „Das ehemalige NÖ Landhaus ist nicht nur ein Platz der Vergangenheit, sondern auch ein Platz der Zukunft.“

Das „Palais Niederösterreich“ mit seinen Sälen im ersten Obergeschoss bzw. mit seinen Seminarräumen im Erdgeschoss des Hauses Herrengasse 13 bietet bis zu 800 Personen Platz und kann für Kongresse, Seminare, Veranstaltungen etc. wie auch private Feste genutzt werden. Mit Ausnahme dieser beiden Stockwerke wurde das ehemalige NÖ Landhaus zur Gänze an das Außenamt vermietet.

Musikalisch umrahmt wurde der Eröffnungsfestakt vom Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, das im Jahr 1946 im ehemaligen Landtagssaal sein erstes Konzert gespielt hat.

Das 1513 von den Ständen unter der Enns erworbene Haus (samt Garten) in der Herrengasse 13 hat auch große historische Bedeutung für Österreich. So begann im Hof des Landhauses im März 1848 die bürgerliche Revolution, im Oktober 1918 fand hier die konstituierende Nationalversammlung statt. Im Herbst 1945 wiederum einigten sich die Bundesländer in der ersten Länderkonferenz auf ein ungeteiltes Österreich und den österreichischen Bundesstaat, wie wir ihn heute kennen.


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