29.07.2005 | 10:57

NÖ als EU-weites Vorbild für Gender-Berufsorientierung

Bohuslav: Mädchen neue Perspektiven bieten

Niederösterreich ist für die EU Vorbild in der geschlechtersensiblen Berufsorientierung: Im Rahmen der Initiative „Gendernow“ wurde ein maßgeschneidertes Instrument geschaffen, das sich für die Auseinandersetzung mit dem Thema der geschlechtssensiblen Berufsorientierung besonders gut eignet.

„Das Berufsspektrum, aus dem Burschen wählen, ist zwar breiter als das der Mädchen, dennoch handelt es sich dabei meist um typische Männerberufe. Daher gilt es Überzeugungsarbeit zu leisten, dass eine Entscheidung für eine typisch weibliche Arbeit zur Förderung der Gleichstellungsziele in unserer Gesellschaft beiträgt und neue Entwicklungsmöglichkeiten und berufliche Perspektiven ermöglicht“, betont Landesrätin Dr. Petra Bohuslav.

Verschiedene Module bieten SchülerInnen und PädagogInnen die Möglichkeit, eine geschlechtssensible Sichtweise für das Thema „Männer und Frauen am Arbeitsmarkt“ zu erlangen. Dieses Ziel wird auch auf europäischer Ebene verfolgt: Das EU–Projekt PRO::ICT ist ein innovativer Ansatz mit dem Ziel, die gleichberechtigte Teilnahme von Frauen in der Informations- und Kommunikationstechnologie zu erhöhen. Elf europäische Partnerinstitute haben dabei ein eLearning Modul zu gendersensiblem Training entwickelt. PRO::ICT stellt in einer Datenbank eine Sammlung von Best Practice Trainingsmaterialen und praktische Hintergrundinformationen für Eltern, Lehrende an Schulen und Universitäten, JugendbetreuerInnen, ArbeitsmarktvermittlerInnen sowie PersonalmanagerInnen zur Verfügung.

Für diese Datenbank wurde nun das von „Gendernow“ entwickelte „Faktenquiz zum Arbeitsmarkt“ getestet und übernommen. Das Quiz stellt verschiedene Fragen zur Situation von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt und ist ähnlich wie die „Millionenshow“ aufgebaut. Das Projekt PRO::ICT kommt in Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden, Deutschland und Bulgarien zum Einsatz.

Das Land Niederösterreich leistete durch die Aufnahme von „Gender Mainstreaming“ als Leitziel der Landespolitik in allen Bereichen der Landesverwaltung und durch die Installierung einer Koordinationsstelle („Gendernow“) einen wichtigen Beitrag zur Erreichung von Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern. Noch immer entscheidet sich ein Großteil der Mädchen für einen Lehrberuf, der den drei traditionellen Frauenberufen Einzelhandelskauffrau, Bürokauffrau und Frisörin entspricht. Bei Burschen hingegen sind zehn Lehrberufe am beliebtesten– aber auch sie ergreifen generell typische Männerberufe wie Tischler, Installateur oder Elektriker. Auch bei der Auswahl der weiterführenden Schulen sind ebenfalls starke geschlechtsspezifische Unterschiede festzustellen: Mehr als 85 Prozent der SchülerInnen in sozialberuflichen Schulen sind weiblich, und 90 Prozent der SchülerInnen der Höheren Technischen Lehranstalt sind männlich.


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