23.06.2005 | 12:27

2 neue Bücher in der NÖ Landesbibliothek präsentiert

Sobotka: Land NÖ nimmt wissenschaftliche Verantwortung wahr

Die NÖ Landesbibliothek war kürzlich einmal mehr Schauraum eines wissenschaftlichen Ereignisses: zwei Buchbände zur Geschichte Niederösterreichs wurden präsentiert. Der erste Band trägt den Titel „Reguliertes Land“ und behandelt die Regulation der ländlichen Lebenswelten zwischen 1930 und 1960. Der zweite Band mit dem Titel „Zwangsarbeit in der Landwirtschaft“ ist im Wesentlichen ein Bericht der österreichischen Historikerkommission über die Rückgabe entzogenen Vermögens und Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter.

„Werke wie diese lassen uns verstehen, wie und woraus sich unser Heimatland entwickelt hat. Viele Bereiche sind noch unerforscht, doch mit jeder neuen Erkenntnis wächst auch unser Verständnis für die Generationen vor uns und deren Lebenswelten“, meint dazu Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka.

Die Geschichte des ländlichen Raums im 20. Jahrhundert ist bisher nur in Ansätzen erforscht. Das Ludwig Boltzmann Institut beschäftigt sich daher seit 2002 in enger Zusammenarbeit mit dem NÖ Landesarchiv mit dieser Thematik. Die bisherigen Forschungen bringen interessante Erkenntnisse über die Periode von 1930 bis 1960, die nun im neuen Band „Reguliertes Land“ veröffentlicht wurden. Vor allem behandelt der Band die agrarpolitische Weichenstellung in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Beschrieben wird auch die Rolle der Landwirtschaft im Dualismus zwischen Markt- und Planwirtschaft sowie die weitgehende und tiefgreifende Regulation der ländlichen Lebenswelten durch ökonomische Systeme.

„Gegenwärtig haben wir im ländlichen Raum vielerlei Probleme. Wir können die Komplexität vergangener Problemlagen und deren Lösungen auf die heutige Zeit umlegen. Der Wissenstransfer in Gegenwart und Zukunft kann dazu beitragen, die nachhaltige Regionalentwicklung zu fördern“, erklärt Sobotka.

Der zweite Band beschreibt die Situation der in der Landwirtschaft tätigen Zwangsarbeiter. Das NÖ Landesarchiv hat hier als Zentralstelle für Beschäftigungsnachweise ehemaliger Zwangsarbeiter Vieles beitragen können. Die Untersuchungen brachten neue Ergebnisse: Beispielsweise war die Bandbreite zwischen „guten“ und „schlechten“ Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter enorm.


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