08.06.2005 | 10:03

Projekt zum Schutz des Ziesels in Niederösterreich

Naturschutzbund setzt auf Mithilfe der Bevölkerung

Im März dieses Jahres hat der Naturschutzbund NÖ gemeinsam mit dem Landesjagdverband und unter Mitfinanzierung des NÖ Landschaftsfonds ein Projekt zum Schutz des Ziesels in Niederösterreich gestartet. Im Rahmen des auf mehrere Jahre angelegten Projekts geht es im ersten Stadium darum, die Vorkommen dieser bedrohten Tierart in Niederösterreich zu erfassen. Dabei ist die Projektleitung auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Der Erhebung dienende Fragebögen werden momentan vom Naturschutzbund verteilt bzw. können kostenlos bei diesem bezogen werden.

Ziesel waren früher in der Kultursteppe des Tief- und Hügellandes Ostösterreichs weit verbreitet und teilweise sehr zahlreich. Orts- und Flurnamen wie Zeiselmauer, Zeiserlberg oder Zeisel-Au zeugen heute noch von den ehemaligen vierbeinigen Bewohnern. In den vergangenen 20 Jahren ist die Tierart allerdings selten geworden. Die ursprünglichen Lebensräume der Ziesel – Weiden bzw. Mager- und Trockenrasen – sind durch die Einstellung der Weidewirtschaft, die Intensivierung der Landwirtschaft oder auch durch Aufforstung vielfach verloren gegangen. Heute werden Ziesel in der „Roten Liste“ der in Österreich gefährdeten Säugetierarten als stark gefährdete Art angeführt, letzte Kolonien leben vor allem auf Flugfeldern, Sportrasen, Spielplätzen, Kasernen- und Fabriksgeländen.

Von den Schutzmaßnahmen, die das Projekt des NÖ Naturschutzbunds für die Ziesel bringen soll, sollen auch andere gefährdete Tierarten wie beispielsweise der Kaiseradler, der Sakerfalke oder der Steppeniltis profitieren.

Nach dem ersten Schritt der Erfassung sollen auch geeignete Maßnahmen zum Schutz der Tiere ausgearbeitet werden. Diese sollen dann mit Hilfe von Umweltprogrammen der Landwirtschaft (ÖPUL) umgesetzt werden.

Nähere Informationen und Fragebögen: Naturschutzbund NÖ, Telefon 01/402 93 94, e-mail noe@naturschutzbund.at, www.naturschutzbund.at.


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