17.05.2005 | 08:27

„50 Jahre Staatsvertrag“: Gedenkfeier des Landes NÖ

LH Pröll: Freiheit musste hart erarbeitet und erkämpft werden

Als einen historischen Tag, der „als Kostbarkeit“ in Erinnerung bleiben soll und der „uns heute auch aus der Selbstverständlichkeit herausreißen“ und zum Innehalten einladen soll bezeichnete Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll am Sonntag Abend im Festspielhaus in St. Pölten die Staatsvertragsunterzeichnung, die auf den Tag genau vor 50 Jahren stattfand. An diesem Festakt aus Anlass des 50-Jahr-Jubiläums der Staatsvertragsunterzeichnung nahmen neben einer Vielzahl hochrangiger Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Kultur und des öffentlichen Lebens auch zahlreiche Leihgeber der derzeit laufenden Ausstellung „Österreich ist frei!“ auf der Schallaburg teil. Über 1.500 Festgäste waren zu diesem vom Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, vom Arnold Schönberg Chor und vom international bekannten und anerkannten Pianisten Rudolf Buchbinder musikalisch umrahmten Festakt nach St. Pölten gekommen.

Für Pröll soll mit diesem Gedenken auch daran erinnert werden, dass diese Freiheit hart erarbeitet und erkämpft werden musste. Der Weg in die Freiheit sei „von Blut, Schweiß und Tränen gesäumt“, aber auch von Hoffnung, Mut und Fleiß und vor allem vom Glauben an dieses Österreich geprägt gewesen. Diesen „steinigen Weg“ zeige auch die Schallaburg-Ausstellung „in voller Beschaulichkeit und Dramatik“. Der Landeshauptmann erinnerte auch daran, dass Österreich aus den Bundesländern entstanden sei, auf Grundlage des Föderalismus, harter Arbeit und Bürgernähe. Vor allem Niederrösterreich sei „ein geschundenes Land“ gewesen, mit den größten Kriegsschäden und einer langjährigen Besatzung. Heute sei Niederösterreich, so Pröll, ein stabiles Land - modern, imposant und anerkannt sowie „eine Kraftquelle zwischen dem alten und dem neuen Europa“.

Die Leistungen von damals sollten „für uns Ansporn sein“, die nächsten Jahre und Jahrzehnte „mit dieser Dynamik“ fortzusetzen, so Pröll weiter. Der besondere Dank des Bundeslandes Niederösterreich gebühre an diesem Gedenktag den großen Niederösterreichern Julius Raab und Leopold Figl, aber auch der Kriegsgeneration, der Nachkriegsgeneration und der Aufbaugeneration.

„Zeitzeuge“ Fritz Molden erzählte in sehr persönlichen Worten, wie er die Zeit von 1938 bis 1955 miterlebt hat - ergänzt durch subjektive Aussagen zur Geschichte Österreichs. Für den Sekretär des ehemaligen österreichischen Außenministers Karl Gruber ist der Neuanfang nach 1945 vor allem auch deshalb möglich gewesen, weil alle zusammen gearbeitet hätten. Die Staatsvertragsunterzeichnung erlebte Molden vor Ort im Belvedere als Journalist mit. Molden war unter anderem Herausgeber und Chefredakteur der „Presse“, Gründer des ersten österreichischen Nachrichtenmagazins „Wochenpresse“ und Gründer des Molden-Buchverlages, dessen Leiter er bis 1982 war. Eine Aufzeichnung des Festaktes wurde am Pfingstmontag, ab 9.35 Uhr in ORF 2 ausgestrahlt.


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