11.05.2005 | 16:33

Pensionsversicherung für Pflegeeltern in Niederösterreich

Kranzl: Meilenstein im Bereich der NÖ Jugendwohlfahrt

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte Landesrätin Christa Kranzl heute in Krems die neue niederösterreichische „Pensionsversicherung für Pflegeeltern“ vor. Das Modell tritt rückwirkend mit 1. Jänner 2005 in Kraft und soll dazu beitragen, die Pflegeelternschaft wieder attraktiver zu machen. 160 entsprechende Anträge wurden bereits an die NÖ Jugendwohlfahrt gestellt.

„Erstmals ist es in Niederösterreich gelungen, ein Pensionsversicherungsmodell für Pflegeeltern auszuarbeiten, das Pflegemüttern bzw. Pflegevätern die Gelegenheit bietet, gesetzliche Pensionsversicherungszeiten zu erwerben. Das stellt einen Meilenstein im Bereich der NÖ Jugendwohlfahrt dar“, so Kranzl.

Gemäß dem von Kranzl vorgestellten Modell bezahlt künftig das Land Pflegemüttern bzw. -vätern Beiträge zur gesetzlichen Pensionsversicherung. Die monatliche Versicherungsleistung ist dabei mit 250 Euro begrenzt. Anspruchsberechtigt sind alle Pflegemütter und -väter, die laut Pensionsversicherungsanstalt zur Weiter-, Selbst- oder Höherversicherung berechtigt sind. Weitere Voraussetzungen für die Inanspruchnahme dieser Pensionsversicherung sind, dass die betreffende Pflegeperson nicht erwerbstätig ist bzw. dass im Falle einer Erwerbstätigkeit die monatlich eingezahlten Pensionsbeiträge weniger als 250 Euro ausmachen. Weiters wird die Leistung nur für die Dauer des Pflegeverhältnisses erbracht und verpflichtet zur Teilnahme an einer Aus- und Weiterbildung. Diese besteht aus so genannten „Pflegeelternrunden“, die einmal pro Monat in jedem Bezirk abgehalten werden, sowie aus Fortbildungsveranstaltungen, die vom Land Niederösterreich und der IG NÖ Pflege- und Adoptiveltern organisiert werden.

In Niederösterreich werden derzeit 1.040 Pflegekinder von 781 Pflegeeltern betreut. In Heimen oder ähnlichen Einrichtungen sind momentan 796 Kinder untergebracht; ein Bedarf an Pflegeeltern ist gegeben. NiederösterreicherInnen, die an einer Pflegeelternschaft Interesse haben, können sich an die Bezirkshauptmannschaft ihrer Wohngemeinde wenden.

Im Anschluss an die Pressekonferenz nahm Kranzl an einer „Pflegeelternehrung“ im Kremser Stadtsaal teil. Bei diesen Veranstaltungen erhalten die Pflegeeltern eine Ehrengabe des Landes Niederösterreich. Erstmals erhielten die anwesenden Pflegeeltern diesmal auch eine Mappe, die Informationen zu rechtlichen Grundlagen, einen Behördenwegweiser sowie Adressen und Ansprechpartner im Land beinhaltet.

Nähere Informationen: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Jugendwohlfahrt, Andrea Rathgeb, Gerhard Zeyringer, Telefon 02742/9005-16431 bzw. 16388.


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