20.04.2005 | 09:57

„Centrope“-Memorandum in St. Pölten unterzeichnet

Pröll: Nur miteinander und nicht gegeneinander stärker werden

Vor der Unterzeichnung des Memorandums zum Abschluss der „Centrope“-Konferenz gestern, 19. April, in St. Pölten hob Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll in seinen Schlussworten als positiv hervor, dass unkomplizierte Treffen unter den Vertretern der Europa Region Mitte auch „in die Alltagsarbeit“ zur Umsetzung der gemeinsamen Ziele Einzug gefunden hätten. Nicht so positiv sei die Entwicklung der Europagesinnung in der Bevölkerung, das Vorgehen von Brüssel sei hier nicht immer angetan, für Europa positive Stimmung zu machen. Deshalb sei sowohl „ein pointierteres Auftreten“ gegenüber Brüssel als auch eine intensivere Information der Bevölkerung notwendig, um die Fortschritte klar zu machen.

Zum Ziel, innerhalb der Europaregion eines Tages auf Dolmetscher verzichten zu können, erinnerte der Landeshauptmann an die in Niederösterreich seit eineinhalb Jahren laufende Spracheninitiative in Kindergärten und Schulen, an der sich im ersten Jahr bereits 7.000 Kinder und Jugendliche beteiligt hätten.

Zudem warnte Pröll vor falschem Konkurrenzdenken, das nur dazu führe, „gemeinsam auf der Strecke zu bleiben“ und damit aufs Spiel zu setzen, was man innerhalb von „Centrope“ heute bereits erreicht habe: „Wir können nur miteinander und nicht gegeneinander stärker werden.“ Im Bereich des Arbeitsmarkts stehe er einer Überprüfung der siebenjährigen Übergangsfrist zumindest in Teilen offen gegenüber.

Hinsichtlich des Bemühens um den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur regte der Landeshauptmann eine intensivere Zusammenarbeit in Planung und Realisierung der Zeitrahmen an. Die Fertigstellung der Nordautobahn in Niederösterreich bis zur Grenze etwa nütze nur wenig, wenn die restlichen 25 Kilometer jenseits der Grenze erst weit später folgen. Hier müssten gemeinsame Anstrengungen zur Lukrierung weiterer Fördermöglichkeiten der EU erfolgen.

Zuvor hatte Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl betont, dass sich die Regionen nach Jahrzehnten der Trennung nun auch formal „auf gleicher Augenhöhe“ begegnen könnten. Die Vierländerregion, schon heute reich und vielfältig, sei am besten Weg, ein hoch entwickelter und wettbewerbsstarker Standort zu werden. Zum Durchsetzen gemeinsamer Vorhaben gegenüber der EU und den Nationalstaaten müsste „Centrope“ ein stabiler und verlässlicher Kooperationsrahmen mit flexiblen Mechanismen sein.

Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl sagte, die Europa Region Mitte mit sechs Millionen Menschen zeige eine gute Entwicklung und wachse auf allen Ebenen zusammen. Gemäß dem Motto „wir wachsen zusammen . zusammen wachsen wir“ gelte es, gemeinsam vom wirtschaftlichen Erfolg zu profitieren. Der „Europäische Verband für grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ werde spätestens ab 2006 als völlig neues Rechtsinstrument in Europa zur Stärkung des Subsidiaritätsprinzips beitragen.

Das in Folge von den Partnern in der Europa Region Mitte unterzeichnete „Centrope“-Memorandum zielt auf eine Intensivierung des Informationsaustauschs, die Entwicklung eines sozial verträglichen grenzüberschreitenden Arbeitsmarkts, die Verbesserung von Infrastruktur und Standortqualität, die Intensivierung der Kooperation zwischen bestehenden Institutionen sowie die Entwicklung einer gemeinsamen Image- und Öffentlichkeitskampagne ab.

Nähere Informationen bei der ARGE „Centrope“ unter 01/585 85 10-0, e-mail lutter@europaforum.or.at und www.centrope.info.


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