14.04.2005 | 13:32

Rauchverbot in NÖ Krankenhäusern

Schabl: Haben hier eine Vorbildfunktion

Landesrat Emil Schabl, Primar Dr. Robert Pavelka und Oberarzt Dr. Norbert Friedl (beide vom Schwerpunktkrankenhaus Wiener Neustadt) informierten heute in einem Pressegespräch über die Aktion „Rauchfreies Krankenhaus“. „Wir haben hier eine Vorbildfunktion“, meinte Schabl. Mit insgesamt 15 Veranstaltungen habe man unter den Spitalsbediensteten in Niederösterreich für ein rauchfreies Krankenhaus geworben, auch gebe es in jedem Spital einen Arzt als „Raucherbeauftragten“. „Die mit nur 20.000 Euro Einsatz gestartete Aufklärungskampagne hat sich jedenfalls gelohnt“, betonte Schabl.

Bisher hat sich das Rauchverbot auf der Grundlage des Tabakgesetzes ausschließlich auf öffentliche Gebäude und Räume bezogen. Jetzt werden mit dem Rauchverbot in Niederösterreichs Krankenhäusern auch nicht öffentlich zugängliche Räume, z. B. Besprechungszimmer, erfasst. Dieses Verbot soll allerdings positiv begleitet werden, etwa durch Seminare oder Belobigungen für MitarbeiterInnen, die damit mit gutem Beispiel vorangehen und auf das Rauchen in Krankenhäusern verzichten sollen. Für die PatientInnen sowie deren Angehörige wird das Rauchen wie bisher in speziell ausgewiesenen Bereichen („Raucherzimmer“) möglich sein.

Friedl informierte über die Ergebnisse einer Befragung unter den niederösterreichischen Spitalsbediensteten zum Thema „Rauchen im Krankenhaus“: 98 Prozent der Befragten sagten, Rauchen schadet der Gesundheit, 95 Prozent meinten, dass auch Passiv-Rauchen schädlich sei. 76 Prozent glaubten, dass ihre Vorbildrolle als Krankenhaus-Angestellte(r) für die Patienten wichtig sei. 71 Prozent antworteten auf die Frage, ob Raucher ausgeglichener seien als Nichtraucher, mit „Nein“.

Pavelka befasste sich mit den Folgen des Rauchens: In Österreich sterben pro Jahr 14.000 Menschen vorzeitig an den Folgen des Rauchens. Nur zwei Prozent der Patienten mit Lungenkrebs haben niemals geraucht. Für 30 bis 40 Prozent der Herzinfarkte ist Rauchen ein wesentlicher Mitgrund. Von den rund 20.000 Schlaganfällen pro Jahr sind statistisch gesehen je nach Studie 18 bis 49 Prozent auf das Rauchen zurückzuführen. Pavelka abschließend: „Jeder zweite Raucher, der in jungen Jahren beginnt und weiterraucht, wird an den Folgen seiner Sucht sterben.“


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