16.03.2005 | 11:24

Arbeitsschwerpunkte des NÖ Landesarchivs 2005

Sobotka: Reichtümer Niederösterreichs erlebbar machen

Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka, seit der Regierungsumbildung auch zuständig für Landesbibliothek und Landesarchiv, präsentierte heute in St. Pölten die Arbeitsschwerpunkte des NÖ Landesarchivs für das Jahr 2005.

Das Landesarchiv mit seiner hohen wissenschaftlichen Kompetenz sei die Grundlage, dass der Reichtum Niederösterreichs weiter erlebbar und erfahrbar bleibe, betonte dabei Sobotka. Als zentrale Forschungsstelle, historische Schatztruhe und Drehscheibe des kollektiven Gedächtnisses des Landes seien das Landesarchiv bzw. das Institut für Landeskunde unerlässlich für Niederösterreich. Neben der Erforschung der Vergangenheit und der zeitgeschichtlichen Entwicklung gelte es auch, das kulturelle Erbe zu verwalten und daraus Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen: Eine Gesellschaft ohne Geschichte beraube sich ihrer Wurzeln und Identität, so Sobotka.

Das bereits 1517 in Quellen als Registratur der Stände genannte Landesarchiv umfasst heute rund 38.000 Regallaufmeter Archivalien wie Akten, Urkunden, Handschriften, Nachlässe, Bild- und Tonquellen vom 12. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Hervorzuheben aus den letzten Jahren sind rund 24.000 Anfragen von ehemaligen Zwangsarbeitern während der NS-Diktatur seit Mai 2000, die entsprechende Datenbank umfasst etwa 78.000 Personen. Dazu kommen ca. 1.600 Anfragen in Bezug auf die Arisierung jüdischen Vermögens. Eine in Vorbereitung befindliche Kooperation mit dem Holocaust Memorial Museum in New York soll dazu beitragen, das holocaustrelevante Material aus rund einer Million niederösterreichischer Akte auf Mikrofilm zu übertragen.

An Forschungs- und Publikationsprojekten der letzten Zeit nannte Sobotka insbesondere Veröffentlichungen zu den Adelssitzen und Wehrbauten im Land, das NÖ Urkundenbuch, die Bibliografie zur Landeskunde mit mittlerweile 52.000, auch im Internet abrufbaren Daten sowie die bereits 30 Bände umfassenden Studien und Forschungen zur Landeskunde.

Im heurigen Jahr wird der Schwerpunkt dem Thema „Staatsvertrag in Niederösterreich“ gewidmet sein; dazu möchte Sobotka beginnen, alle niederösterreichischen Orts- und Stadtarchive zu analysieren und zu optimieren. Zur Professionalisierung der Arbeit von Hobbyarchivaren bzw. Heimat- und Familienforschern wird es eigene Kurse geben. Im Anschluss an das NÖ Familienalbum wird der Aspekt der „oral history“ weiter gestärkt, zudem soll zur Erstellung laufender regionaler Chroniken animiert werden.

Nähere Informationen unter www.noel.gv.at/service/k/k2/landesarchiv.htm.


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