16.03.2005 | 09:48

Immer wieder Konflikte mit „Sahaja Yoga“

Gruppe kann Entwicklung von Kindern gefährden

Die Gruppe „Sahaja Yoga“ bereitet in Niederösterreich immer wieder Schwierigkeiten. Manche Anhänger dieser Gruppe schicken ihre Kinder ab drei Jahren in einen Kindergarten nach Italien und später in eine „Sahaja Yoga“-Schule nach Indien. Unter Anhängern der Gruppe wird Eltern geraten, keine Beziehung zu Leuten zu haben, die „Sahaja Yoga“ kritisieren.

Niederösterreichs Familienreferent Dr. Peter Pitzinger betonte kürzlich im Rahmen einer Fachtagung, dass die Lehre der Gruppierung eine Behinderung der psychischen Entwicklung von Heranwachsenden bewirken könne. Gerade in der Zeit zwischen Februar und März würden besonders viele Anrufe von besorgten Eltern und Lehrern bei der NÖ Landesstelle für Sektenfragen eingehen. Denn um diese Zeit werden viele Kinder nach Italien und Indien geschickt. Derzeit befinden sich rund 25 Schüler aus Österreich in dieser Schule in Indien. Pitzinger: „Wir respektieren und schützen die verfassungsrechtlich gewährleistete Religionsfreiheit. Diese ist aber nicht schrankenlos, denn die psychische Gesundheit der Kinder muss im Vordergrund stehen.“

Kinder- und Jugendpsychiater Univ.Prof. Dr. Max Friedrich erklärte, dass das Kindeswohl körperlich, intellektuell, gemütsmäßig und sozial gewahrt werden müsse. „Sahaja Yoga“ wende Methoden wie das Meditieren an, die für Kinder keineswegs geeignet seien. Meditieren könne überdies nur Methode, nie Ziel oder Ersatz einer Erziehung sein.

Zu der langen Aufenthaltsdauer der Kinder in den „Sahaja Yoga“-Schulen, bei denen ein Besuch der Eltern verboten ist, meinte Friedrich, dass diese lange Isolation in einem anderen Kulturkreis sehr problematisch ist und dem Kindeswohl nicht entspricht.

Die Bedenken Friedrichs führten in einem Gutachten dazu, dass „Sahaja Yoga“ der Status einer eingetragenen religiösen Bekenntnisgemeinschaft vom Bund verwehrt wurde. Diese Entscheidung gilt auch vor dem Verfassungsgerichtshof.


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