15.03.2005 | 13:06

Einreichung „Biosphärenpark Wienerwald“ bei der UNESCO

Pröll: Wollen dieses Naturjuwel schützen und nützen

Für die Anerkennung des Wienerwaldes als Biosphärenpark erfolgte heute eine weitere wichtige Weichenstellung: Die NÖ Landesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, den zuständigen Stellen der UNESCO die Einreichunterlagen für die Aufnahme des von den Bundesländern Niederösterreich und Wien getragenen Biosphärenpark Wienerwald in die Liste der Biosphärenreservate der UNESCO zu übermitteln. „Wir wollen damit sicherstellen, dass auch für die Zukunft eine vernünftige, sensible und naturnahe Nutzung des Wienerwaldes gewährleistet ist“, betonte dazu Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll. Weitreichende Untersuchungen und Überlegungen hätten gezeigt, dass ein Biosphärenpark die zukunftsträchtigste Lösung für diese „grüne Lunge“ und dieses einzigartige Naherholungsgebiet ist.

Beim Biosphärenpark gelte dabei vor allem der Grundsatz „schützen und nützen“, vor allem auch auf Grund „zunehmender Spannungsfelder“ wie Siedlungsentwicklung, landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Nutzung bis hin zu Verkehrsentwicklung oder Gewerbe- und Industrieentwicklung, so Pröll weiter. Der Landeshauptmann rechnet damit, dass bis Ende 2005 bzw. Anfang 2006 die Anerkennung durch die UNESCO erfolgen wird.

Der Biosphärenpark Wienerwald wird laut Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank drei Nutzungszonen beinhalten. Zunächst die Kernzone, die fast ausschließlich das Waldgebiet umfasst und wo eine land- und forstwirtschaftliche Nutzung nicht möglich ist. Die Pflegezone, die die Kernzone umgibt, wiederum lässt eine traditionelle Wirtschaftsweise zu. Die Entwicklungszone ist schließlich jener Bereich, wo die Menschen leben und arbeiten und die auch für Erholung genutzt werden kann.

Insgesamt umfasst das Planungsgebiet des Biosphärenparks eine Größe von über 105.000 Hektar, wobei sich 95.700 Hektar auf niederösterreichischem Gebiet befinden. Die Kernzone hat eine Fläche von 5.576 Hektar, 5.200 Hektar davon in Niederösterreich. Der Großteil der Fläche der Kernzone, nämlich 84 Prozent, befindet sich im Besitz der Bundesforste, 8 Prozent gehört einem Betrieb und 5 Prozent den Stiften. Die jährlichen Kosten für Entschädigungsleistungen für die Kernzone bezifferte Plank mit rund 1,5 Millionen Euro. Dazu kommen jährlich rund 400.000 Euro für die geplante Gesellschaft, die die Organisation und Verwaltung des Biosphärenparks übernehmen wird.


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