04.03.2005 | 13:42

Kranzl stellte NÖ Sozialbericht 2004 vor

13,2 Prozent der ÖsterreicherInnen armutsgefährdet

2000 waren in Österreich 930.000 Menschen armutsgefährdet, 2003 bereits 1.044.000. Das bedeutet, dass 2003 jede(r) Achte armutsgefährdet war. Vor diesem Hintergrund stellte heute Landesrätin Christa Kranzl in St. Pölten den NÖ Sozialbericht 2004 vor. Überdurchschnittlich betroffen seien Frauen, besonders Alleinerziehende, sagte Kranzl. Auch viele SeniorInnen müssten mit weniger als 785 Euro pro Monat auskommen, also jener Summe, die als kritischer Wert für Armut und Armutsgefährdung gilt. Die staatlichen Sozialleistungen wie Kinderbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld, Stipendien, Pflegegeld, Hinterbliebenenpension oder Gebührenbefreiungen würden jedoch Umfang und Intensität des Armutsrisikos deutlich abschwächen.

Für die Sozialhilfe wurden im Jahr 2004 129.544.566 Euro ausgegeben. Im Landesbudget 2004 standen Kranzl 346.094.519 Euro zur Verfügung. Davon wurden für die Unterbringung und Pflege in den landeseigenen Heimen allein 151.532.135 Euro aufgewendet.

In den sozialen und sozialmedizinischen Diensten (Krankenpflege, Altenhilfe, Heimhilfe, Familienhilfe, therapeutische Hilfe) wurden 2004 monatlich durchschnittlich 12.799 HilfeempfängerInnen von 3.564 Personen betreut. Das NÖ Hilfswerk, die NÖ Volkshilfe, die Caritas der Diözese St. Pölten bzw. der Erzdiözese Wien und das Rote Kreuz betrieben 236 Sozialstationen. Die Gesamtförderung im Jahre 2004 betrug hier 45.547.000 Euro, das Land zahlte allein 23.000.000 Euro. „Essen auf Rädern“ wurde in 247 Gemeinden durchgeführt. Die Förderung des Landes für „Essen auf Rädern“ betrug rund 1.742.000 Euro; etwa 2.515.000 Portionen wurden zu den Empfängern transportiert. Die Gesamtförderung für das Notruftelefon des Landes belief sich auf 428.167,80 Euro.

In sechs Frauenhäusern (Amstetten, Mödling, Mistelbach, Neunkirchen, St. Pölten und Wiener Neustadt) stehen den von Gewalt bedrohten Frauen und Kindern 121 Plätze zur Verfügung, die das Land 2004 mit 1.334.764,48 Euro förderte. Der Verein für soziale Betreuung NÖ Süd, der Verein Betreuung Orientierung (beide in Wiener Neustadt), der Verein Möwe (Tulln), der Verein Wohnen und Arbeit (Melk), das Übergangswohnheim in Krems, die Wohnheime/Notschlafstellen der Emmausgemeinschaft (St. Pölten) wurden 2004 mit 1.944.000 Euro gefördert. 2004 wurde die Arbeit der „NÖ Schuldnerberatung“ aus Landesmitteln mit 1.008.152,83 Euro unterstützt.

2004 betrugen die Förderung des Landes für Hospizinitiativen 295.650 Euro und für das NÖ Landes-Pflegegeld 52.607.879 Euro. Zudem erhielten 2004 138 Menschen, die zwischen 6. März 1933 und 9. Mai 1945 unter politischer Verfolgung litten, eine Beihilfe aus der Opferfürsorge. Das Land zahlte 2004 insgesamt 54.910,71 Euro.


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