18.02.2005 | 14:10

LEBIG: Schabl schlägt Qualitätsbeirat vor

„Bietet die Chance, NÖ Rettungswesen qualitativ zu steuern“

Aus Anlass der derzeit laufenden Debatte über die Funktionstüchtigkeit des Alarmierungssystems LEBIG der Rettungsorganisationen meldeten sich heute in einer Pressekonferenz im NÖ Landhaus in St. Pölten Landesrat Emil Schabl, der Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich, Dr. Hadmar Lechner, der Präsident des Arbeiter-Samariter-Bundes Niederösterreich, Dr. Franz Todter, und Primar Dr. Helmut Trimmel zu Wort. Man habe mit LEBIG eine „revolutionäre Systemumstellung“ geschaffen, meinte Schabl, die zukünftig die einzige Möglichkeit biete, das Rettungswesen in Niederösterreich qualitativ zu steuern. Dass es in der Vergangenheit auch Fehler gegeben habe, sei unbestritten; es habe aber laufend Gespräche gegeben, um auftretende Probleme sofort zu beseitigen. Um solche Probleme zukünftig zu vermeiden, schlage er einen Qualitätsbeirat unter dem Vorsitz des niederösterreichischen Sanitätsdirektors vor, also einen Aufsichtsrat mit einer Berichtspflicht jeden Monat und mit einer Sitzung in jedem Quartal.

Die LEBIG finanziert sich nur aus den Mitteln der Rettungsorganisationen, stellte Schabl klar. Diese Organisationen müssten an LEBIG pro Einsatz 6,60 Euro bezahlen, was eine erhebliche finanzielle Belastung bedeute. Das Land Niederösterreich zahle 50 Prozent der Investitionskosten. Das Land sollte sich auch, so Schabl, aktiv an der Finanzierung des Betriebes beteiligen.

Am Anfang habe man Probleme gehabt, gab Trimmel zu; „heute überwacht ein hervorragendes Notarztsystem das Land“. Das Rote Kreuz habe die Politik immer als Partner gesehen, sei aber „kein Befehlsempfänger“, sagte Lechner. Schon jetzt habe man in den Rettungsorganisationen „ein sehr strenges Qualitätsmanagement“. Es sei jetzt Zeit, die Bevölkerung wieder zu beruhigen. Auch Todter appellierte an das Land, sich an den Betriebskosten zu beteiligen.

Die Leitstellen-Entwicklungs-, Betriebs- und Integrationsgesellschaft m. b. H. (LEBIG) betreibt in Niederösterreich die Rettungsleitstelle für das Rote Kreuz, den Arbeiter-Samariter-Bund, den Christophorus-Flugrettungsverein des ÖAMTC und die Bergrettung. Über acht Standorte koordiniert die LEBIG rund 620 Rettungsfahrzeuge, die jährlich etwa 700.000 Rettungs- und Krankentransporte durchführen, weiters drei Hubschrauber und 1.200 Ärzte. Im Schnitt erhält allein das Rote Kreuz Niederösterreich täglich bis zu 500 Notrufe. Die Notrufnummer 144 ist immer, auch bei Anruf mit einem Handy, ohne Vorwahl zu wählen.


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