02.12.2004 | 10:25

Weltbodentag am 5. Dezember

Plank: Nachhaltige Nutzung immer wichtiger

Am 5. Dezember wird zum dritten Mal der „Weltbodentag” begangen. Er wurde 2002 während der Tagung der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) in Bangkok ins Leben gerufen und soll insbesondere dazu dienen, die Bedeutung der Böden für die Menschen und ihre aktuelle Gefährdung darzustellen.

Die Land- und Bodendegradation zählt zu den größten Umweltproblemen. Weltweit ist eine Fläche in der Größe von USA und Kanada degradiert, davon betroffen sind rund 1 Milliarde Menschen. Trockengebiete umfassen 40 Prozent der Landfläche und ein Fünftel der Erdbevölkerung. Durch Überweidung oder Brandrodung gehen wertvolle Produktionsflächen verloren. Bei gleichzeitigem Anwachsen der Weltbevölkerung und Verlust von wertvollen Böden nehmen die pro Kopf verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzflächen stetig ab. Stehen heute weltweit noch 2.200 Quadratmeter Ackerflächen pro Kopf zur Verfügung, werden es im Jahr 2025 nur noch 1.700 Quadratmeter sein.

Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank weist anlässlich des Weltbodentages darauf hin, dass Niederösterreich am 4. November 2003 der internationalen Organisation European Land and Soil Alliance - dem Bodenbündnis europäischer Städte, Kreise und Gemeinden beigetreten ist. Wichtigste Ziele sind die Unterstützung von Städten und Gemeinden - bei einem nachhaltigen Umgang mit der Ressource Boden, der Aufbau eines Netzwerks und die Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung zum Thema Boden. Städten und Gemeinden kommt eine besondere Bedeutung zu, da sie einen unmittelbaren Zugang zu den lokalen Flächen und deren Nutzern haben.

Trotz scheinbar reichlich verfügbarer Flächen sieht sich auch Niederösterreich laut Plank mit einigen Problemen konfrontiert: So nimmt die Dauersiedlungsfläche ab, in Österreich sind 15 Prozent verbraucht, in Niederösterreich rund 12 Prozent, in den alpinen Bundesländern Tirol und Vorarlberg bis zu 21 Prozent. Der Flächenverbrauch in Österreich betrug zwischen 1999 und 2004 durchschnittlich 18,3 Hektar pro Tag. Niederösterreich steuert zu dieser Summe ca. 4,5 Hektar pro Tag bei. In absoluten Zahlen ist die Baufläche in Niederösterreich zwischen 1995 und 2003 von 464 auf 601 Quadratkilometer (30 Prozent) angewachsen. Die Kosten für infrastrukturelle Leistungen der Gemeinden steigen rasant: Beispielsweise werden in Mistelbach die Aufschließungskosten mit 5.000 Euro je Laufmeter Straße beziffert.

In Niederösterreich wird im kommenden Jahr eine Reihe von Aktivitäten gesetzt. Am Plan stehen regelmäßige Informationen für Gemeinden, die Bearbeitung von Pilotprojekten zu konkreten Problemstellungen wie Bodenschutz und Hochwasserschutz, Kulturlandschaftserhaltung und Verwaldung, Erosionsschutz in der Fläche, nachhaltige Siedlungsentwicklung sowie die Durchführung der vierten Bodenbündnis-Jahrestagung 2005 in Krems an der Donau zum Thema „Kommunale Strategien zum nachhaltigen Umgang mit Böden“.


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