24.09.2004 | 14:04

LR Plank eröffnete Klärschlammverwertungsanlage in Bad Vöslau

„Niederösterreichisches High-Tech-Projekt für Umwelt und Wirtschaft“

Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank nahm heute die offizielle Eröffnung der seit rund einem Jahr im Testbetrieb laufenden Klärschlammverwertungsanlage „KALOGEO“ in Bad Vöslau (Bezirk Baden) vor. Diese Anlage arbeitet auf der Grundlage des gleichnamigen Verfahrens, durch dessen Einsatz die Umwelt geschont, Kosten gespart und die Anrainer derartiger Anlagen entlastet werden.

„Mit der Inbetriebnahme dieser Verwertungsanlage wurde ein wichtiger Schritt für die Verwertung von Klärschlamm in der Zukunft gesetzt. Es handelt sich bei ‚KALOGEO’ um ein innovatives, bahnbrechendes, niederösterreichisches High-Tech-Projekt sowohl für die Umwelt als auch für die Wirtschaft. Der Abwasserverband Bad Vöslau hat durch die Zusammenarbeit mit der Firma ‚Tecon Engineering GmbH’ neue Wege bei der Klärschlammverwertung beschritten und übernimmt auf diesem Sektor nun eine Vorreiterrolle“, ist Plank überzeugt.

Durch das „KALOGEO“-Verfahren kann anfallender Klärschlamm durch Trocknung mittels Solarenergie auf einen Bruchteil seiner ursprünglichen Menge reduziert werden. Von 100 Prozent Nass-Schlamm bleiben bei Anwendung dieses Konzepts nur 14 Prozent Restmasse übrig, die deponiert, zur Kunstdüngererzeugung oder in der Baustoffindustrie wiederverwertet werden können. Durch diese Verringerung der zu entsorgenden Masse werden sowohl die Deponiekosten als auch der Lkw-Verkehr zu und von der Anlage und damit die CO2-Emissionen gesenkt. Dies kommt sowohl der Wirtschaft als auch der Umwelt und den Anrainern zugute.

Die für die Umsetzung des Konzepts notwendige Trocknungsanlage in Bad Vöslau wurde auf einer Grundfläche von 3.000 Quadratmetern errichtet und ist damit die größte derartige Anlage der Welt. Hier wird der Schlamm bei 55 Grad Celsius „kalt“ getrocknet, wodurch eine Minimierung der Geruchsbelästigung und so eine weitere Entlastung der Anrainer erreicht werden. Die bei der Trocknung entstehende Energie wird im örtlichen Fernwärmenetz oder in der Anlage selbst weiterverwertet.

Die Anlage in Bad Vöslau ist für 4.000 Tonnen Trockensubstanz bzw. 14.300 Tonnen Nassschlamm pro Jahr konzipiert, auf der Anlage selbst fallen rund 1.350 Tonnen Trockensubstanz an. Die Restkapazität kann für bezahlte Fremdentsorgung verwendet werden. In die Errichtung wurden rund fünf Millionen Euro investiert. Das Verfahren „KALOGEO“ wurde auch zum Europa-Patent angemeldet.

Den Hintergrund für die Errichtung der „KALOGEO“-Anlage stellen die mit 1. Jänner 2004 in Kraft getretene Deponieverordnung und die Vorgaben für die landwirtschaftliche Ausbringung von Klärschlamm dar. Bislang konnte Klärschlamm nur deponiert, kompostiert, als Dünger verwendet oder verbrannt werden.

Nähere Informationen: Büro LR Plank, Klaus Luif, Telefon 02742/9005-12705, e-mail klaus.luif@noel.gv.at.


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